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Palaisfluxx

Posted on 1.11.2022

Die Möwe Jonathan - Eine Rezension von Georgine Kellermann Wenn ich gefragt werde, was mein liebstes Buch ist, dann kann ich mich zwischen zwei Büchern nie entscheiden. Sie sind beide mein „liebstes Buch“. „Le Petit Prince“ und „Jonathan Livingston Seagull“. Im Deutschen ist Letzteres mit „Die Möwe Jonathan“ überschrieben. Weil Jonathan Livingston Seagull vor genau 50 Jahren von Richard Bach geschrieben wurde, schreibe ich heute über „Die Möwe Jonathan“. Jonathan sticht heraus aus dem Schwarm der anderen Möwen. Die stürzen sich von morgens bis abends auf die Netze der Fischkutter. Fressen ist ihr einziger Lebenszweck. Jonathan fliegt. Immer schneller, höher, weiter. Er begreift nicht, warum die anderen sein Glück nicht sehen. Und die anderen begreifen nicht, warum er so glücklich ist in dem, was er tut. Das geht so weit, dass Jonathan aus seinem Schwarm ausgestoßen wird. Fortan ist er auf sich alleine gestellt. Ohne den Schutz der anderen. Und bleibt trotz allem unendlich glücklich, weil er weiter tut, was er liebt: Fliegen. Ich wünsche jeder und jedem, dass ein wenig Jonathan Livingston Seagull auch in Ihnen ist. Es macht uns einzigartig, frei, zufrieden. Mich macht er sogar glücklich. Denn es geht ja nicht nur ums Fliegen. Es geht ja auch darum „ich selbst“ zu sein. Mich zu befreien von Zwängen, die unser gesellschaftliches Umfeld geschaffen hat. Im letzten März habe ich der Klasse 5d an der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Duisburg-Rheinhausen aus der Möwe Jonathan vorgelesen. Ich freue mich heute noch jedes Mal, wenn ich an diesen Tag denke. Bei der einen oder dem anderen hat die Geschichte die Vorstellung bestärkt, dass wir sein können wer wir sein möchten. Solange wir andere nicht einschränken.

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