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Das jähe Ende einer eigentlich unsterblich geglaubten Freundschaft nach einem wunderschönen Sommer – und das Wiederannähern nach vielen Jahren. „Dieser längst vergangene Sommer“ ist mein erster Roman der Autorin Gina Greifenstein. Etwas in Nostalgie schwebend und mit einem stetigen Gefühl einer kleinen Gefahr und da ist doch noch etwas, taucht man in einem unbeschwerten Moment von 4 Freundinnen zwischen Gegenwart und Vergangenheit, dessen einer Augenblick alles verändert. Der eine oder andere kennt bestimmt das Gefühl, dass man mit seinen Gedanken in der Vergangenheit schwebt, sich denkt was wäre wenn gewesen und sie nach einer längst vergangenen Zeit zurücksehnt. Was ist aus den Freunden von damals geworden, wieso hat man sich aus den Augen verloren, was hätte man anders machen können? Fragen, die einem keiner beantworten kann und eine Zeit, die nie wieder kehren wird. Und kommt da diese Einladung zum Klassentreffen. Nach 15 Jahren nach dem Abitur. Möchte man da hingehen, möchte man die anderen Wiedersehen oder lässt man die Vergangenheit doch ruhen? Genau so ergeht es auch den vier Frauen, die von dieser Einladung überrumpelt werden und dessen tragisches Ereignis sie wieder einholt. Vor 15 Jahren war alles noch so unbeschwert, so leicht, so ohne Sorgen, kurz nach dem Schulabschluss, vor dem Beginn der beruflichen Zukunft und dem eigentlichen beginnenden neuen Lebensabschnitt. Bevor sich die 4 Wege der Freundinnen aufgrund unterschiedlicher Studienwege trennen werden, wollen sie eine unvergesslichen Campingurlaub in Italien erleben. So war der Plan und sie machten das beste aus ihrer Unterkunft, dem auf sich allein gestellt sein und alles in der Ferne. Unbeschwerte Abende, unterschiedliche Charaktere und junge Liebe, bis es zu dem Tag kam, der von jetzt auf gleich alles veränderte und Trennung bedeutete. Einige machten ihren Traum zum Beruf, andere kam das Leben dazwischen und mussten sich neu orientieren. Diese Geschichte schwangt zwischen Damals und Heute hin und her und langsam erfährt man, wie es den vieren unterschiedlich erging. Johanna, Iris , Sonja und Annabell kannten sich seit ihrem 3 Lebensjahr und wurden als 4-blättriges Kleeblatt bezeichnet. Keine verlor ein Wort darüber, was vor 15 Jahren geschehen war und jede hat daran unterschiedlich zu knabbern. Doch die Gegenwart holt sie ein und die Frage steht offen, geht man zu diesem Klassentreffen. Die Freundinnen konnten unterschiedlicher nicht sein, jedoch stärkten sie sich mit ihren Gegensätzen und forderten sich heraus, genauso holten sie sich auch wieder auf den Tatsachen des Lebens zurück. Diese Geschichte handelt von Entscheidungen und Wege die man einschlägt sowie plötzlichen Wendungen. Dabei liegt die Frage, was wäre wenn gewesen, immer mit in der Luft. Es geht um Veränderungen, das Erwachsenwerden, Kämpfe auszufechten, einen klaren Kopf zu bewahren und letztlich auch um Vertrauen und Vergebung sowie dem Eingestehen von Fehlern. Die Geschichte fühlt sich sehr authentisch und real an, den Gefühlen und unterschiedlichen Charakteren kann man sehr gut nachempfinden. Es gibt amüsante, nachdenkliche, ernsthafte und erschreckende Momente. Dennoch hätte ich an manchen Stellen etwas mehr von der jeweiligen Person und ihren persönlichen Gefühlen erfahren und noch etwas mehr zu der Gegenwart bevorzugt. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und auch der leichte kriminalistische Stil gefiel mir gut. So schwebte immer eine unausgesprochene Spannung zwischen der leichten jugendlichen Stimmung mit. So liest man sich sehr leicht, auch wenn die Thematik einen manchmal schlucken lässt, durch die einzelnen unterschiedlichen Leseabschnitte. Im sichtbaren Wechsel wird in der Erzählperspektive die Handlung durch die 4 Hauptcharaktere wiedergegeben. Das Buchcover zeigt vier junge unbeschwerte Frauen, die sich auf ihren ersten alleinigen Urlaub bei Sonne und Strand erfreuen. Mein Fazit: Ein wirklich sehr schöner etwas schwermütigen Roman, der mich am Ende auch emotional ergriffen hat.