B. S.
Zeit neu gedacht "Alle_Zeit" von Teresa Bücker ist ein Sachbuch, bei dem es sich lohnt, sich Zeit für das Lesen zu nehmen. Wie der Titel schon andeutet, geht es in dem erhellenden Buch über Zeit bzw. über das Fehlen von Zeit und die Folgen der Zeitarmut für den Einzelnen und die Gesellschaft im Ganzen. Das Gefühl von Zeitdruck ist den meisten sehr vertraut, wer hat denn schon Zeit, über die man selbstbestimmt verfügen kann und die nicht auf irgendeine Art und Weise fremdbestimmt wird. So ist auch die Zeit, die allgemein als Freizeit angesehen wird, zwar frei von Erwerbsarbeit, aber nicht immer frei von Pflichten und wird nicht selten so organisiert wie die Zeit, die man zum Arbeiten verbringt. Spontan sein oder wirklich das tun, was man machen will, frei von irgendwelchen Zwängen ist selten. Deswegen fordert die Journalistin Teresa Bücker nichts anderes als eine komplett neue Zeitkultur, um so Geschlechter- und Generationengerechtigkeit für ein besseres Leben für alle zu erreichen. Nämlich auch die Möglichkeit, die jeder Einzelne hat, auf Zeit zuzugreifen, ist auch eine Machtfrage. Zeit und Zeit für sich zu haben, sollte jedoch kein Privileg von einig wenigen sein, sondern allen zustehen. Auf über 300 Seiten schafft es die Autorin den Leser*innen ihre Vorstellung einer neuen Zeitkultur auf leicht verständliche und kurzweilige Art näher zubringen. Unterteilt in 6 Kapitel mit mehreren Unterkapiteln, gibt sie einen fundierten und gut strukturierten Überblick über den Begriff Zeit und bringt die Leser*innen zum Nachdenken. Auch wenn manches den ein oder anderen schon vertraut vorkommt, kann die Lektüre mit einigen neuen Ideen aufwarten. Ein toller Überblick über verschiedene Facetten von Zeit und was sich in unseren heutigen Gesellschaft in Bezug auf das Verständnis von Zeit ändern muss. Klare Leseempfehlung!