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Monate nach Joshkas plötzlicher Abreise ist Mira noch immer tief in ihrem Kummer gefangen - bis sie Lilac nach New York begleiten muss. Dort trifft sie ihre große Liebe unverhofft wieder, doch er macht ihr unmissverständlich klar, dass es keine gemeinsame Zukunft geben kann. Doch Mira gibt die Hoffnung nicht auf, ohne zu ahnen, wie sehr sie sich selbst damit in Gefahr bringt. Denn Cam, der inzwischen den Untergrund leitet, hält Joshka an der kurzen Leine, indem er Miras Leben bedroht. "Save Me in Maple Creek" von Alexandra Flint ist der zweite Band einer Dilogie, zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst das Vorgängerbuch gelesen zu haben, denn die Geschichte baut auf den Ereignissen aus "Meet me in Maple Creek" auf. Leider konnte mich auch die Fortsetzung um Mira, Joshka und ihre Freunde nur mäßig begeistern, was unter Anderem an der Darstellung der Protogonisten lag. Mit Joshka bin ich schon im ersten Teil nicht wirklich warm geworden, die Autorin packt meiner Meinung nach zu viel in diesen Charakter - er ist superschlau, absolut finster (insgeheim allerdings doch äußerst wohltätig) und immer allen Anderen einen Schritt voraus - bis er sich in seiner eigenen Arroganz verstrickt und unversehens von Cam aufs Kreuz gelegt wird. Mira dagegen wandelt sich plötzlich in ihr Gegenteil, wurde sie mir im ersten Band noch als zielstrebige Studentin vorgestellt, lässt sie jetzt alles schleifen und als sie bereits mehrfach von ihrem Professor angemahnt wurde, schwänzt sie ihre Vorlesungen einfach noch ein paar Tage länger. Ihr Bruder Lilac verkommt leider mehr oder weniger zur Randfigur, über seine Entwicklung hätte ich gerne ein wenig ausführlicher gelesen. Der Schreibstil hat mich erneut sehr angesprochen und auch die Spannung fand ich angemessen dosiert, dennoch fiel es mir schwer, emotional in die Handlung einzutauchen. Meiner Meinung nach hat die Autorin zwar einige Schlüsselszenen gut ausgearbeitet, die Übergänge dazwischen aber zu knapp abgehandelt, nach einer äußerst spannenden Szene wurde z.B. abrupt ein Zeitsprung eingesetzt, hier hätte ich mir ein sanfteres Ausgleiten aus dem Geschehen gewünscht. Deshalb fällt meine Bewertung auch für den finalen Band eher mittelmäßig aus. Fazit: Auch im Folgeband konnte der gute Schreibstil die inhaltlichen Mängel nicht ausgleichen, es fiel mir schwer, den Protagonisten emotional nahe zu kommen und dadurch in die Handlung einzutauchen.