biene101
Spannend, aber nicht ganz überzeugend Das Cover deutet mit dem Titel und den arabischen Schriftzeichen schon an, dass die Thematik Raubkunst sein wird. Die Rechtsanwältin Carla Winter gerät durch den Tod ihres Exmann in der Türkei in einen Strudel aus Mord und internationalem Raubkunstschmuggel. Der Schreibstil ist flüssig und die Kapitel kurz gehalten, so dass sich das Buch zügig lesen lässt. Die Protagonistin Carla Winter ist eine selbstbewusste, furchtlose und schlagfertige Frau und kommt durchaus sympathisch rüber. Auch die anderen Charaktere sind gut gezeichnet und geben der Geschichte Schwung. Das Thema Raubkunstschmuggel, von dem man als Laie nur sehr rudimentäres Wissen hat und dass zur Zeit in der Presse immer wieder hochaktuell ist, scheint mir sehr gut recherchiert. Lukas Erler unterschlägt hier auch nicht die politische Bedeutung des Themas. Mein Wissen zu diesem Thema wurde deutlich erweitert und das Buch regt dazu an, sich einmal näher damit zu beschäftigen. Der Spannungsbogen wird bis zum Schluss gut gehalten. Störend wirkten nur einige teilweise sehr überraschenden Lösungen und Vorkommnisse, die mir doch etwas realitätsfern schienen. Auch hätte ich mir in diesem Zusammenhang in der Handlung etwas mehr Tiefe gewünscht. Einiges wurde sehr oberflächlich abgehandelt. Insgesamt ist das Buch, ich vermute ein Reihenauftakt, aber ein solider, unterhaltsamer Krimi.