biancaneve66
Zum Sparverein mit Zwischengas Der beschauliche Ort Gramakirchen hat alle, was eine Dorfgemeinschaft braucht: Wirtshaus, Kirchenchor, Tennisclub und einen Sparverein. Mit der Ruhe ist es allerdings zu Ende, als der eingeheiratete Schwiegersohn des verstorbenen Altbürgermeisters Kassier des Sparvereins wird; und plötzlich sogar mit der Sparvereinskasse und dem alten Tanklöschfahrzeug der freiwilligen Feuerwehr verschwindet ... Kleine, nummerierte Fächer mit Schlitzen für den Geldeinwurf des Sparvereins greifen auf dem Cover bereits das Thema dieser amüsanten Geschichte auf. Der Sprachstil ist locker und die Dialoge sehr lebensnah. Auch die Charaktere der wichtigsten Persönlichkeiten des Ortes sind recht detailreich beschrieben. Etwas überspitzt zwar; aber jeder der solche Dorfgemeinschaften kennt, wird sicher den ein oder anderen Chorleiter, Feuerwehrler, Bau- oder Bürgermeister darin wiederfinden. Dem Autor gelingt mit dieser Geschichte ein humorvoller Querschnitt derartiger Persönlichkeiten. Die Geschichte ist sicher weniger als Krimi zu sehen, sondern vielmehr eine teils vorhersehbare Gaunerei mit humorvollen Einblicken. Das Buch gipfelt in einem Roadtrip, der in überschaubarem Tempo vor sich geht, dem es aber dennoch nicht an Spannung fehlt. Und das überschaubare Tempo sollte man durchaus auch beim Lesen anwenden. Ansonsten könnte man die wunderbaren kleinen Anspielungen und Spitzen versäumen, die das Buch zu einer runden Geschichte machen. Alles in allem bescheren diese Kalamitäten eine schöne Ablenkung vom Alltag und ereignisreiche Lesestunden.