Harakiri
Als Susannas Ehemann ermordet wird, gerät Susanna unter Mordverdacht und wird verdächtigt, eine Hexe zu sein. Im Jahre 1633 das sichere Todesurteil. Ihr Jugendfreund Daniele versucht alles, um ihr bei ihrem Prozess zu helfen und einen Freispruch zu erwirken. Doch die Gegner scheinen übermächtig. Die Handlung wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt, was die Spannung sehr hoch hält. Der Einstieg fiel mir ein klein wenig schwer, weil teilweise Erklärungen fehlten, die dann erst im nächsten Kapitel aufgeklärt wurden. Dennoch war der Einstieg sehr mitreißend mit der Geburt von Susanna und dem Tod von Danieles Mutter und seinen „Eintritt“ ins Kloster. Der Prozess zieht sich über weite Strecken des Buches, was mich sehr fasziniert hat. Weiß man doch, dass solche Prozesse früher eher eine Farce waren und die Delinquenten keine Chance hatten. Doch Daniele steht Susanna treu zur Seite und hat mich manches Mal sehr überrascht. Mit Susanna und Daniele ist DiFulvio wieder ein Pärchen gelungen, dem man gerne folgt. Die unbeugsame Susanna und der aufrichtige Daniele, der seinen Platz im Leben mühsam finden musste konnten mich voll überzeugen. Auch die Antagonisten sind dem Autor sehr gut gelungen und waren gut ausgearbeitet. Das Ende hatte ich mir anders vorgestellt, aber es ist schlüssig und authentisch. Fazit: Mit „Das verborgene Paradies“ zieht der Autor den Leser tief hinein ins Mittelalter und Frauen, die unterdrückt werden und sich nichts zu sagen trauen, weil sie um ihr Leben fürchten.