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julemaus94

Posted on 14.10.2022

Starke Frau Diese Beschreibung trifft sowohl auf die Autorin als auch ihre Hauptfigur zu. Isabel Allende hat ein Händchen für interessante Frauenfiguren, was sie mit ihrem aktuellen Buch mal wieder unter Beweis stellt. Violeta wird zu Beginn des 20. Jahrhunderts geboren, mitten in den schlimmsten Auswüchsen der Spanischen Grippe. Als einzige Tochter des begüteten Ehepaares Del Valle wächst sie verhätschelt und verzogen auf, erlebt in ihrem Leben aber auch so einige Tiefschläge. Von denen berichtet sie ihrem geliebten Enkel am Ende ihres ein Jahrhundert überspannenden Lebens. Isabel Allende hat ein unnachahmliches Talent, die Lebenserfahrung einer einzigen Figur spannend und ereignisreich zu erzählen, dabei die geschichtlichen Ereignisse, die diese erlebt hat, einzuflechten, ohne zu einem Geschichtslehrbuch zu verkommen. Dabei schafft sie es, ihre Violeta mit Ecken und Kanten zu versehen. Sie ist keine strahlende Madonna im gleißenden Licht, sondern hat ebenso wie jeder normale Mensch auch seine Fehler und Charakterschwächen. Gerade das macht sie zu einer real wirkenden, nachvollziehbaren Frau, zu der man im Laufe der Erzählung eine Beziehung aufbaut. Auch wenn das Buch einer fiktiven Biografie gleicht, liest sie sich unheimlich spannend und fesselnd, sodass man die 400 Seiten innerhalb kurzer Zeit verschlungen hat und das Buch mit Trauer darum zuschlägt, die Chance verpasst zu haben, diese interessante Frau kennenlernen zu können.

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