streifi
Iona liebt es jeden Tag mit dem Zug zur Arbeit zu fahren. Ihr Mitfahrer bekommen von ihr alle einen Spitznamen verpasst, aber ansprechen würde sie sie nie. Doch eines Tages verschluckt sich einer ihrer Mitfahrer an einer Traube und erstickt fast. Durch den Einsatz von Sanjay, einem Krankenpfleger, kann der Erstickungstod verhindert werden und nach und nach knüpfen die Mitreisenden immer mehr Kontakte zueinander. Iona ist der Dreh- und Angelpunkt dieser Gruppe von Menschen, zu der außer Sanjay auch noch Piers, Emmie, Martha und zu guter Letzt auch David gehören. Sanjay hat sich in Emmie verkuckt und Iona versucht die beiden zu verkuppeln. Piers ist derjenige, der sich an der Traube verschluckt und dessen Leben durch Sanjays Rettungsaktion eine Wende nimmt. Martha ist Schülerin und wird in der Schule gemobbt. Iona nimmt sie unter ihre Fittiche und versucht ihr aus dieser Situation zu helfen. Und auch Iona hat so ihre Probleme, auch wenn die anderen sich das eigentlich nicht vorstellen können. Es geht in diesem Buch um ganz viele Themen, Mobbing in der Schule und im Beruf, Jobverlust, toxische Beziehungen und einiges mehr. Ich fand die einzelnen Schicksale der Protagonisten sehr interessant und auch die Art und Weise, wie aus vielen einzelnen Zugfahrern eine Gruppe wird, die sich gegenseitig unter die Arme greift. Durch den Wechsel der Perspektive mit jedem Kapitel lernt man die Protagonisten auch gut kennen und sieht, wie sehr das Auftreten die Umwelt doch täuschen kann. Denn jeder aus der Gruppe hat so seine Vorurteile den anderen gegenüber, die sich meist als ziemlich haltlos herausstellen. Trotzdem muss ich sagen, war mir gerade Iona teilweise einfach zu übergriffig und zu künstlich auf jung getrimmt. Das hat mich in der Mitte der Geschichte ziemlich genervt. Gegen Ende nimmt die Story dann an Fahrt auf und am Ende kann man das Buch dann auch versöhnt zuschlagen. Von mir daher durchaus eine Leseempfehlung. Es war ein gut zu lesendes Buch, in dem es um Freundschaft und die Kraft einer Freundesgruppe geht.