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gwyn

Posted on 9.10.2022

Ein Kindersachbuch zum Wenden lässt uns den Himmel bei Tag und bei Nacht ins Visier nehmen. Über uns nur Luft? Der Tag bricht an in wunderschönem Farbspielen (hier fliegt bereits einiges in der Luft). Zunächst erklärt das Bilderbuch die Erdatmosphäre und weshalb uns der Himmel blau erscheint. Früher hatte man etwas andere Vorstellungen von der Welt und dem Himmel – Mystisches wird dargelegt. Die Sonne und die Wolken – wie entstehen sie überhaupt? Wasser fällt vom Himmel in verschiedenen Formen. Unwetter, Himmelsrätsel definiert – es können wirklich Tiere vom Himmel fallen, die normalerweise dort nicht hingehören (Phänomen), anderes kann einer Luftspiegelung geschuldet sein – hierzu gibt es ein Experiment. Vogelschwärme und ihre Rekorde, Insekten, tierische Luftgleiter und technische Flugobjekte, Hi-Tech am Himmel. Und schon setzt die Abenddämmerung ein. Nun können wir den Nachthimmel erkunden (oder umgekehrt). Ach, wieso wird es überhaupt dunkel? Das Sternenzelt beobachten; rätselhafte Erscheinungen – die Tiere der Nacht, die Fledermaus und Nachtvögel, Nachtfalter. Technisches im All – wir bauen selbst eine Rakete. Die Lichter der Stadt, das Polarlicht – Morgengrauen. Auf 64 Seiten erfahren Kinder Grundsätzliches über den Himmel über uns. Das ist breit gefächert und deshalb nur angerissen, im Groben erklärt. Die Themen sind vielfältig: Meteorologisches, Physikalisches, Astrologisches, Mystisches, Naturphänomene, Technisches; von den ersten Flugobjekten über das Flugzeug bis hin zur Raumfahrt. Nebenbei wird zum Mitmachen aufgefordert, ein paar interessante Experimente stehen an, was mir gefallen hat; ebenso die Idee, das Buch zu wenden – Tag und Nacht. Da hier eine Menge Themen angesprochen werden, die Tag und Nacht überlappend sind, wie Technisches, Astronomie, Wetter, Mystik, Naturphänomene, ist es eben nicht ein getrenntes Tag- und Nachtbuch. Satelliten fliegen auch tagsüber, nämlich immer, Raketen selten nachts, sie werden eigentlich am Tag gestartet, Flugzeuge nicht nur tags über; Wolken und Wetter ist die Tageszeit egal. Das hat mich ein wenig stutzig gemacht. Das hat mich ein wenig stutzig gemacht. Es wird sehr viel Wert auf Technik gelegt und den Menschen, was mit den Tageszeiten überhaupt nichts zu tun hat. Auf Tiere wird kaum eingegangen – und gerade darauf hätte der Fokus liegen müssen. Vieles wird nur gestreift – was für mich ein Manko ist. Hier wurde so viel grobes Wissen zusammengelegt, dass es mir persönlich in einigen Bereichen zu wenig erklärt ist. An sich ist das Kinderbuch ganz nett, die Illustrationen von Kerry Hyndman in abgetönten Farben im digitalisierten Stil passen sich gut in den Text ein. Alles ist Geschmack. Für einen groben Eindruck vom Treiben über unseren Köpfen ist dies eine gute Einführung. Die Tag – Nacht- Trennung hat mich verwirrt, gab für mich keinen Sinn, weil eben vieles Tag und Nacht passiert; und dadurch die Themen durcheinandergewürfelt werden. Die Masse an Themen und Infos macht die Sachinformation an sich wieder klein. Man hätte sich auf das Thema Tag und Nacht im Unterschied konzentrieren können – weniger ist manchmal mehr. Der Moses Verlag gibt eine Altersempfehlung ab 8 Jahren – das passt, ein Grundschulbuch zum Vorlesen und selbst lesen – zum Experimentieren. Anna Claybourne hat schon über 250 Bücher über die faszinierendsten Dinge geschrieben: von Erdbeben über Shakespeare bis zum Weltraum. Sie lebt mit ihrer Familie in Edinburgh.

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