girasole
Wenn der Nebel schweigt, dann naht ein Unglück Jana erhält einen Anruf ihres Onkels, daß es sehr schlecht um ihren Vater steht und sie heimkommen soll. Nach dem Tod der Mutter hatte sie an ihrem 18. Geburtstag ihr Elternhaus verlassen und jeglichen Kontakt abgebrochen. Ungern macht sie sich auf die Reise zurück in das neblige Tal. Dort angekommen ist sie entsetzt über den Zustand ihres Elternhauses, denn ihr Vater hat sich zu einem Messie entwickelt. Beim Aufräumen findet sie Liebesbriefe ihrer Mutter und plötzlich kommt die Vergangenheit mit vielen Fragen zurück. Ihre Mutter war vor 13 Jahren ermordet worden und der Vater wurde als Mörder beschuldigt. Aber war er tatsächlich der Täter? Aktuell gibt es wieder einen Vermißte, einen Todesfall und einen Ex-Freund von Jana, der in prekären Momenten immer hilfreich schnellstens zur Stelle ist. Mehr verrate ich nicht. In einem zweiten Strang erzählt die Mutter die Geschichte aus ihrer Sicht und diese ist perfekt verbunden mit der Gegenwart. Ich habe bereits einen Thriller des Autors mit großer Begeisterung gelesen. Er schreibt spannend, temporeich und man ahnt das nahende Unheil förmlich. Die überschaubare Familie wurde sehr detailliert präsentiert. Für mich gab es nur eine sympathische Figur in dieser Konstellation – den Großvater. Alle anderen waren mir suspekt und unsympathisch. Der Autor versteht es geschickt, die Zweifel an jedem einzelnen wachsen zu lassen und die Frage, inwieweit derjenige an der Tat beteiligt war. Die Frage wem sie trauen kann und wem nicht, der muß sich Jana ebenfalls ständig stellen. Und am Ende gibt es einen gelungener Twist in eine völlig andere Richtung und die Puzzleteile werden neu geordnet. Sehr gut gefallen hat mir auch die bildhafte Beschreibung dieses gruseligen, düsteren Ortes, der aufs Gemüt drückt, und der Aussage – Wenn der Nebel schweigt, dann naht ein Unglück. Als Leser sah man dieses quasi auf einen zukommen! Von mir erhält dieser Pageturner auf jeden Fall eine Leseempfehlung!