Fina
Gestaltung: Diese Gestaltung schreit förmlich nach Weihnachten und Silvester! Ich finde den Zeichenstil des Covers wunderschön und liebe auch die Farbgebung des Bildes. Im Vergleich zum englischen Originalcover wurde es ein bisschen anders designt, aber beide gehen in eine ähnliche Stilrichtung. Auch der Titel wurde beibehalten, dieser passt auch einfach wunderbar zu der Geschichte. Ich habe mich sofort in die Gestaltung verliebt und kann nun auch nach dem Lesen sagen, dass sie perfekt zu der Stimmung der Geschichte passt. Ein echter Schatz, der sich auch wunderbar in meinem Bücherregal in die Weihnachtssektion einfügt. Darum geht's: Tess hat sich die gesamte Weihnachtszeit dieses Jahr anders vorgestellt. Statt wie sonst ein besinnliches Fest im Kreise der Familie zu genießen, stecken ihre Eltern mitten in der Trennung und sie wird gemeinsam mit ihrer Schwester Lauren zwischen den Jahren zu ihrer Großmutter ins Hotel nach Vermont abgeschoben. Doch die Zeit dort scheint doch besser zu werden als Tess anfangs gedacht hat, als sie auf den charmanten Christopher trifft und mit ihm einige schöne Tage verlebt. Dabei scheint nicht nur das anstehende Silvester-Feuerwerk zu knistern... Idee/ Umsetzung: Weihnachtsbücher können für mich gerne schon im Oktober erscheinen, dann kann ich mich ganz in Ruhe und über Monate so richtig einstimmen. Wenn wir es hier genau nehmen, haben wir es gar nicht mit einem Weihnachtsbuch zu tun, da das Buch "zwischen den Jahren" spielt. Tess und Lauren kommen am 26. Dezember bei ihrer Großmutter im Hotel an, was der weihnachtlichen Stimmung aber keinen Abbruch tut. Das Hotel bietet nämlich jede Menge weihnachtliche Aktivitäten, von festlichen Abendessen bishin zu winterlichen Spielen und sportlichen Aktivitäten ist alles dabei. Das Buch vereint schon auf den ersten Seiten viele Aspekte, die ich unheimlich gerne in Weihnachts- und Winterbüchern mag. Zum einen liebe ich Hotels als Setting. Diese Atmosphäre kommt schon direkt am Anfang der Geschichte wunderbar rüber und ich habe alles vor meinem inneren Auge gesehen, so schön waren die Beschreibungen der Evergreen Lodge. Zum anderen versprüht das Buch eine sehr gemütliche, entspannte Atmosphäre, die ich vor allem auch mit der Zeit zwischen den Jahren in Verbindung bringe. Der Stress der Weihnachtsvorbreitungen fällt ab und man kann zur Ruhe kommen, bis in der Silvesternacht das neue Jahr begrüßt wird. Deshalb finde ich die Idee der Autorin, das Buch direkt nach Weihnachten spielen zu lassen, richtig toll. Handlung: Die Handlung des Buches ist natürlich nichts außergewöhnliches, was ich aber bei solch einer Weihnachtsgeschichte auch nicht erwartet habe. Tess und Christopher treffen schon früh in der Geschichte aufeinander und es entwickelt sich eine wunderbare Dynamik zwischen den beiden, ohne viel Drama. Es hat einfach Spaß gemacht, die beiden bei ihrem Kennenlernen und den Erlebnissen im und um das Hotel herum zu begleiten. Das Buch lebt hier von einer eher langsamen Annäherung, spritzigen Dialogen und der gesamten Atmosphäre der Hotelanlage. Einige ernstere Aspekte, wie die Trennung von Tess' Eltern werden nebenbei angesprochen, ohne die lockere Stimmung des Buches kaputt zu machen. So konnte ich diese Geschichte einfach genießen wie eine Tasse Kakao, warm und wohltuend. Charaktere: Die Figuren in der Geschichte waren mir während des Lesens nah und haben sehr gut in das Setting hineingepasst. Schwester Lauren ist am Anfang ziemlich eklig zu Tess, allerdings wird das im Laufe der Geschichte noch aufgelöst. Die Charaktere erfüllen einige Klischees, so ist Tess neben ihrer wunderschönen Schwester Lauren eher das schüchterne Mauerblümchen, das sich im Laufe der Feiertage weiterentwickelt. Deshalb gibt es vielleicht den ein oder anderen Augenroll-Moment, aber irgendwie gehört das für mich zu solch einer romantischen Weihnachtsgeschichte auch einfach dazu. Christopher habe ich von Beginn an als sehr hingebungsvollen, humorvollen Charakter wahrgenommen, der Tess einfach richtig gut getan hat. Einige andere Figuren fand ich auch noch sehr interessant und liebenswert, zum Beispiel auch die Großmutter der Mädchen. Alles in allem hat die Autorin hier ein gutes Händchen für authentische Figuren bewiesen. Ende: Auch das Ende war hier genauso, wie ich es bei weihnachtlichen Liebesgeschichten - und hier auch an Silvester - liebe. Es wird emotional, atmosphärisch und einfach zum Schmachten schön. Hier kann man einfach den Kopf ausschalten und sich auf die Evergreen Lodge träumen. Ich war nach dem Lesen schon etwas traurig, dass die Geschichte endet, gerade weil sie mit ihren 250 Seiten nicht so dick ist. Aber schön war es allemal... Fazit: Diese wunderbare Wintergeschichte bietet alles, was ich mir von einer romantischen Geschichte im verschneiten Hotel erhoffe. Die Autorin erfindet das Rad hier nicht neu, überzeugt aber mit wunderbaren Beschreibungen des Settings, einer süßen Liebesgeschichte und ein paar ernsten Tönen zwischendrin. Wer eine locker-leichte Geschichte zum Wegträumen über die Feiertage sucht, ist hier genau an der richtigen Adresse. Das Buch habe ich bestimmt nicht zum letzten Mal gelesen...