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Petzi_Maus

Posted on 4.10.2022

Die Krähe ermittelt in ihrem 6. Fall Die Kommissarin Mara Billinsky, die von allen nur die Krähe genannt wird, hat die interimistische Dezernatsleitung übertragen bekommen, was ihren Kollegen nicht gefällt - außer natürlich Jan Rosen, ihren Partner. Als eine brutale Mordserie Frankfurt in Atem hält, dringt Mara in die Tiefen von Zwangsprostitution von afrikanischen Frauen und dem zugehörigen Aberglauben ein. Ihre Ermittlungen führen sie auch nach Sizilien, wo sie Hilfe von Commissario Domenico Manzoni erhält, der als Tipp die Prostituiere Joy angibt, die als Einzige Licht ins Dunkel bringen kann. Doch Joy flieht nach Hamburg, wo sie von ihren Peinigern gejagt wird. Kann Mara sie zuerst finden? Meine Meinung: "Sterbende Seelen" ist der 6. Teil der Reihe um die "Krähe" Mara Billinsky, die sie diesmal in die Abgründe von Zwangsprostitution von afrikanischen Frauen in Hamburg führt; und sogar nach Sizilien. Der Fall ist wie immer in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Wichtige Vorkommnisse aus den vorigen Bänden werden geschickt in die Geschichte integriert. Der Schreibstil von Leo Born ist wie gewohnt packend, spannend und die Szenensprünge sowie Cliffhanger an den Kapitelenden lassen einen nur so durch das Buch fliegen, weil man immer wissen will, wie es weitergeht. Das Thema dieses Buches hat mich sehr berührt, das Schicksal der afrikanischen Frauen, die eigentlich für ein besseres Leben nach Europa kommen und dann die Hölle erleben, ist einfach nur unfassbar traurig. Der Aberglaube der afrikanischen Frauen und der Druck, der auf sie ausgeübt wird, wenn sie nicht spuren (Bedrohung der Familien), macht einen großen Teil deren Gehorsams aus. Und ganz besonders schlimm finde ich das System mit den Mesdames, also weibliche Zuhälterinnen, die früher auch mal Prostituierte waren, und trotz ihres eigenen Schicksals dies nun auch anderen Mädchen antun. Mara ist für mich diesmal etwas braver bzw. nicht ganz so aggressiv in ihrem Vorgehen, und Jan hadert mich sich selbst. Ich mag beide immer noch sehr, doch haben sie diesmal ein bisschen Pepp verloren. Die Verwicklungen, deren Aufklärung und die Auflösung am Schluss haben mich überzeugt. Leider hatte dieser Band kleine Längen, die Ermittlungen kamen nicht richtig in Gang, und auch der Part von Manzoni konnte mich nicht so ganz überzeugen; trotzdem hat mich das Thema und der Spannungsaufbau gefesselt und ich freue mich schon auf den nächsten Band mit der Krähe! Fazit: Ein nahegehendes Thema im 6. Fall der Krähe, packend umgesetzt, leider jedoch kleine Längen.

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