Rebecca
Rezension: „Nerdy little Secret“ von Carrie Aarons Das Cover zu „Nerdy little Secret“ hat einen hellen orangefarbenen Untergrund. Der obere Bereich besteht aus der Abbildung eines Polaroid-Fotos auf dem ein Mann und eine Frau, beide sitzend und Sonnenbrillen auf der Nase, abgebildet sind. Sie hat eine Hand auf sein Knie gelegt, während er fast ihr Kinn berührt, um es evtl. anzuheben und für einen Kuss näher zu sich zu ziehen. Die Darstellung wirkt zugleich süß und verspielt und beide Personen scheinen sehr vertraut im Umgang miteinander zu sein. Ein wenig gestört hat mich allerdings, dass die abgebildeten Personen leider von den inhaltlichen Beschreibungen nahezu überhaupt nicht mit Jolie und Mick überein gestimmt haben. Der Titel selbst wirkt ein wenig geheimnisvoll und suggeriert gewissermaßen, dass wir es in der Geschichte mit zwei vollkommen unterschiedlichen Welten zu tun bekommen werden, die aufeinanderprallen. Der Nerd und die Beauty-Queen. Das ‚Geheimnis‘ wird vermutlich er sein, fragt sich nur aus welchem Grund es ihr peinlich sein sollte, mit ihm gesehen zu werden. Jedenfalls bin ich gespannt, ob mir die Geschichte das bringen wird, was ich mir so sehnlichst von ihr erhoffe. Charaktere Jolie Kenner kommt aus einer steinreichen Familie, lebt für ausschweifende Partys und eine Menge Alkohol und bekommt jedes Problem von ihrem Daddy aus der Welt geschafft. Sie lebt ihren zwei besten Freundinnen in einem großen Haus am Rande des Uni-Campus und scheint insgesamt ein recht sorgloses Leben zu führen, auch wenn sie zu ihren Eltern ein eher schwieriges Verhältnis hat. Jolies Wesen zeichnet sich durch sprunghafte Handlungen, risikofreudiges Verhalten und unüberlegte Äußerungen aus, denn sie scheint leichtfertig über andere zu urteilen und nichts so wirklich ernst zu nehmen. Mick ist ein absoluter Nerd, möchte unbedingt Medizin studieren und ist unglaublich auf seine Pläne und Ziele versteift. Außerdem ist er unglaublich sportlich und gutaussehend, was man von jemandem mit seinen Interessen kaum erwarten würde. Sein Vater leidet seit einigen Jahren als ALS, weshalb Mick in lange Zeit selbst zuhause gepflegt und seine Therapien organisiert hat etc. Sein Vater bzw. generell seine Familie sind auch sein größter innerer Antrieb und der Grund, warum er sich so sehr für die Wissenschaft interessiert. Mick lebt während seines Studiums gemeinsam mit vier weiteren Jungs in einer WG und versteht sich mit allen sehr gut, vor allem aufgrund ihrer gemeinsamen Vorliebe für T-Shirts mit bestimmte Filmzitaten und Co. Jolie und Mick kenn sich bereits aus dem Sommercamp in dem sie beide gearbeitet haben. Sie hatten eine heiße Affäre miteinander und haben nie damit gerechnet, dass sie sich je wieder über den Weg laufen würden. Doch wer hätte schon ahnen können, dass sie bald dasselbe College besuchen würden? Schreibstil und Handlung Für mich war „Nerdy little Secret“ das erste Buch von Autorin Carrie Aarons, aber, wie die meisten wissen, für mich nicht das erste Buch aus dem Romance Edition Verlag. Ihr Schreibstil war locker und leicht, sodass ich gut durch die einzelnen recht kurz gehaltenen Kapitel gekommen bin, hatte insgesamt allerdings nichts Besonderes, was auf stilistischer Ebene in meinem Kopf bleiben würde. Die Kapitel sind in der ICH-Perspektive, aus den abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten geschrieben, sodass man rein theoretisch einen sehr guten Einblick in beide Charaktere hätte gewinnen müssen. Leider hatte ich nicht das Gefühl, dass ich Jolie oder Mick durch die gewählte Perspektive intensiver habe kennenlernen können. Auch die Chemie zwischen den beiden habe ich dementsprechend nicht wirklich gefühlt. Eine leicht dezente Anziehung war vorhanden, keine Frage, aber in den Szenen, wo man diese hätte ausbauen können, waren diese Momente schnell von sexuellen Handlungen überhäuft und diese außerdem nicht sonderlich individuell ausgestaltet. Im Hinblick auf den Schreibstil fehlte mir bei Carrie Aarons irgendwie der Feinschliff und damit verbunden auch ein gewisser Wiedererkennungswert. Inhaltlich habe ich ja bereits ein wenig angedeutet, was mich in der Beziehung zwischen Jolie und Mick gestört hat. Aber nicht nur auf zwischenmenschlicher Ebene hatte ich mit ihnen so meine Probleme, sondern leider auch mit den Charakteren an sich. Jolie ist von ihrer Persönlichkeit her jemand, der vollkommen überzogenen Reaktionen an den Tag legt und diese auch noch für angebracht hält. Gerade hinsichtlich ihres ‚großen Geheimnisses‘ konnte ich nicht nachvollziehen was daran so schlimm gewesen wäre, wenn sie sich ihren Freundinnen anvertraut hätte. Auch konnte man der Geschichte nur entnehmen, dass sie mit ihren Eltern nicht so gut klarkommt, allerdings wurde diese Aussage nie von Szenen untermauert, bei denen man als Leser mit dabei gewesen ist, denn diese wurden rückblickend höchstens mal angerissen, ihre Charakterzüge konnten damit allerdings nicht erklärt werden, sodass einem ein Licht bezüglich ihres Verhaltens aufgehen konnte. Bezüglich Mick fand ich die Thematik hinsichtlich der Erkrankung seines Vaters äußerst interessant, allerdings bis auf seine Verbissenheit und seinen Ehrgeiz ist man auch dort nicht wesentlich intensiver handlungstechnisch eingestiegen, außer dass man bei Mick ebenfalls verstellen konnte, wenn etwas nicht so läuft, wie er das will, dann neigt er ebenfalls zu vollkommen überzogenen Reaktionen. Da hätte ich mir insgesamt mehr Input gewünscht, auch wenn die Geschichte dann vielleicht nicht mehr das Image einer lockeren Romanze gehabt hätte. Insgesamt muss ich leider anmerken, dass beide Protagonisten sich in meinen Augen oftmals extrem kindisch statt erwachsen verhalten haben. Auch hatte ich bei beiden nicht wirklich das Gefühl, dass sie sich im Verlauf der Geschichte weiterentwickelt hätten, was mich am Ende dann doch recht frustriert zurückgelassen hat. Klar, die Geschichte hatte auch einige Momente, die mich zum Schmunzeln gebracht haben, allerdings konnten diese wenigen Szenen meinen Gesamtkritik nicht so viel aufwerten, wie ich es mir gewünscht hätte. Fazit Ich hatte bei diesem Buch eine sexy College-Romance erwartet, aber leider kam die Chemie zwischen den Protagonisten Jolie und Mick absolut nicht bei mir an. Auch hatte ich oftmals das Gefühl, dass es beiden nur um die rein körperlichen Aspekte einer Beziehung geht, was ich wirklich sehr schade gefunden habe, da es die Geschichte ziemlich oberflächlich hat wirken lassen. Bewertung: 2 von 5 Sternen