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thursdaynext

Posted on 2.10.2022

Zeitlecks im Zeitstrom und irgendwas mit Quanten In der Zukunft reist man in die Vergangenheit. Wenn gut betucht. Dazu besucht man das Paradox Hotel. Dort ansässige staatliche Zeitreiseagenten sorgen dafür, dass es zu keinerlei Zeitirritationen kommt, das Ganze keimfrei ist und nicht irgendwelche Seuchen oder andere Unanehmlichkeiten eingeschleppt werden. January Cole ist für die Sicherheit des Hotels zuständig. Sie ist labil und angezählt. Ihr Hirn löst sich durch ein Übermaß an Zeitreisen auf und ihre Geliebte ist zu Tode gekommen. Permanent schlchtgelaunt widersetzt sie sich den Anweisungen ihre Arztes, ihr wohlgesinnter Personen und ihrer Vorgesetzten Als das Hotel versteigert werden soll eskaliert die Situation. Januarys Zeitsprünge und Visionen der Zukunft und Vergangenheit nehmen so rapide zu wie die Morde und Ereignisse, unter anderen Dinosaurier, die erstaunlich schnell heranwachsen, sich überschlagen und natürlich kann nur sie die Welt retten. Autor Rob Hart ist alles andere als detailverliebt. Sprachlich ist der Zukunftsthriller ebenfalls keine Offenbarung. Eine genauere Beschreibung wie es im Hotel vor der Eskalation zuging und wie diese Zeitreisetrips gemanaged werden wäre inhaltlich bereichernd gewesen. Stattdessen geht es in bewährter Thrillermanier rasant ab. Ziemlich durchsichtig soll so vermutlich die fehlende Beschäftigung und philosophische Recherche des Autors mit dem eigentlich hochinteressanten Thema Zeit übertüncht werden. Das liest sich zwar mittelprächtig spannend, lässt aber am Ende viele Fragen offen, unter anderem die, warum man bis zum Ende gelesen hat. Der Kriminalfall zieht sich so dröge wie der fortwährende Untergang der heldenhaften Protagonistin mit ihren Visonen. Die Visonen sind ermüdend aber erstaunlich lebhaft und anschaulich ausgeschmückt, was dem Buch ein fiebriges Lesegfühl verleiht. Dafür sind die Nebencharaktere flach mit geringem Wiedererkennungswert und so fällt es schwer, sich all die Namen der Figuren zu merken. Vielleicht liegt es an mir, aber die eindeutig menschliche Rezeptionistin Cameo, die January wohlgesonnen, doch von ihr enttäuscht ist, manifestierte sich in meinem Kopfkino, aufgrund der recht spärlichen Beschreibung, immer als menschlich anmutende Giraffe. (Sieht wirklich fies aus, besonders wenn man Animalprintsverabscheuerin ist). Ähnlich ging es mir mit dem Hotelkoch. Nicht nur die Heldin ist in diesem wissenschaftlich wenig ergiebigen Zeitreisethriller verwirrt, die LeserInnen sind es auch. Sie driften mit der Protagonistin durch die beklemmede Enge des Hotels die nur von der KI Drohne etwas aufgelockert wird. Während January also dem dritten, dann komatös vor sich hinsabbernden, Stadium ihrer Krankheit entgegensieht und versucht den Fall zu lösen sucht man als LeserIn verzweifelt ein wenig Begründung für ihr seltsames Sein und das unzureichend beschriebene Drumherum. Aber immerhin, die Zeit strahlt und im angeblich sicheren Hotel gibt es ein (Zeit)Leck. Dadurch kann January in die Zukunft sehen, was sich als teilweise vorteilhaft erweist für ihre Detektivarbeit. Das reicht mir leider nicht für einen faszinierenden Lesetrip in die Zeit und ihre Paradoxe. Thrillerliebhaber denen Logik und Details egal sind könnten dabei dennoch auf ihre Kosten kommen. Rasanz und Action sind vorhanden, befeuert durch die sehr direkte knappe Schreibe und die erwähnten Hä? Momente, nur diese Leser dürfte das Ende wenig goutieren.

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