leseratte_sasi
Als ich gesehen habe, dass es einen neuen Fall für Hauptkommissar Tischler und seinen Kollegen Polizeiobermeister Fink gibt, wusste ich sofort, dass ich wieder mit den beiden ermitteln will. Für mich ist es mittlerweile der fünfte Fall mit den beiden gewesen und von mir aus können noch gerne viele weitere folgen. Auch diesmal gibt es, wer hätte es gedacht, eine Leiche in dem kleinen beschaulichen Ort Brunngries, der vielleicht doch nicht ganz so beschaulich ist, wie man sich ein kleines Örtchen in Bayern vorstellt. Das Opfer heißt diesmal Tanja Kleinschmidt und war auf einem Speeddating im Wirtshaus Krause. Allerdings hat sie es von dort nicht mehr nach Hause geschafft, aber nicht, weil sie einen geeigneten Partner gefunden hätte, sondern weil sie auf dem Heimweg am Flussufer getötet wurde. Die Verdächtigen: Ein Haufen Singles und mitten unter ihnen Polizeiobermeister Felix Fink, denn Tanja ist wohl bei vielen an dem Abend angeeckt, denn weder die Frauen und erst recht nicht die Männer sind gut auf sie zu sprechen. Ein spannender Fall für Hauptkommissar Constantin Tischler, der nun den Täter unter lauter Verdächtigen finden muss, aber eins ist sicher: sein Kollege kann es nicht gewesen sein.. oder etwa doch? Denn Zeugen haben beobachtet, dass Fink wohl einen Streit mit dem Opfer hatte… Als ich das Buch endlich in meinen Händen halten konnte war ich schon ganz begeistert und das bevor ich die erste Seite gelesen hatte, denn einer meiner Lieblingscharaktere war mal wieder zuckersüß auf dem Cover. Die Rede ist natürlich von Dackeldame Resi, die ganz wie das Cover sagt einfach ein Spatzl ist und zu meiner Freude hat sie in diesem Teil eine besondere Rolle, sodass sich die Leserschaft auf viele vergnügliche Seiten mit Tischlers vierbeiniger Freundin freuen darf. Aber nicht nur Resi auf dem Cover reizt einen das Buch zu lesen, sondern auch der vielversprechende Klappentext. Das Fink auf eine Art in den Fall verwickelt ist, wie er es als Polizeiobermeister überhaupt nicht will, ist natürlich ein besonderer Anreiz das Buch zu lesen 😉. Das Buch liest sich dank dem gewohnt mitreißenden Schreibstil von Friedrich Kalpenstein flüssig und es fällt einem nur schwer es aus der Hand zu legen, auch wenn es mitten in der Nacht ist und der Wecker bald klingelt. Die Seiten sind nur so dahingeflogen, so tief war ich in die Geschichte versunken, fast schon hatte ich das Gefühl selbst in Brunngries zu sein. Das Fink auch noch persönlich in den Fall verwickelt war, macht den Fall natürlich besonders spannend. Jeder der Fink kennt weiß, dass er ein lieber Kerl ist und viel Geduld hat, muss er doch oft ein paar Späße seiner Kollegen ertragen mit seinem Jankerl. Als „potentieller Tatverdächtige“ darf er sich auch hier wieder was anhören, der arme Fink, aber mich als Leser hat es mächtig amüsiert und Constantin Tischler hat natürlich jede Vorlage genutzt, aber der einzigartige Humor gehört halt einfach zu der Reihe und ohne ihn wäre es deutlich langweiliger. Tischlers Humor trifft einfach immer ins Schwarze und es gab unzählige Momente in denen ich laut loslachen musste und noch mehr in denen ich grinsen musste, meine Mundwinkel hatten schon Muskelkater. Aber natürlich kommt neben dem vielen Humor die Spannung nicht zu kurz, es herrscht genauer genommen ein perfektes Gleichgewicht zwischen den Stimmungen. Nicht nur Felix Fink war an dem Abend nicht gut auf das Opfer zu sprechen, dass wohl vielen Männern auf den Schlips getreten ist. So stehen Tischler und Fink vor einem Haufen Verdächtiger und im Laufe der Ermittlungen wird der Kreis der Verdächtigen immer größer. Lange Zeit hatte ich als Leser keinen blassen Schimmer wer denn nun der oder die Täterin sein könnte, was das ganze natürlich sehr aufregend gemacht hat. Gespannt und aufmerksam habe ich jeden Schritt der Ermittlungen verfolgt und war dann am Ende doch wieder überrascht, so wie es sich meiner Meinung nach für einen guten Krimi gehört. Besonders gefallen hat mir auch hier wieder die Entwicklung der Charaktere über die einzelnen Bände hinweg, weshalb ich jedem empfehlen würde die Bücher der Reihe nach zu lesen, auch weil man ansonsten die ganzen Insider nicht versteht und einfach zu viel verpasst und jeder Band lohnt sich natürlich. Da ich ein persönlicher Fink bin, ist es auch für mich immer wieder schön wie er sich als Charakter weiterentwickelt, habe ich ihn im ersten Band noch für etwas trottelig gehalten, zeigt er mittlerweile immer mehr seinen guten Ermittlerspürsinn, obwohl er dabei doch noch den ein oder anderen trottligen Moment hat, aber solche Momente dürfen einfach nicht fehlen, denn das macht die Reihe ja aus. Sogar privat könnte es für ihn ganz gut aussehen. Unser Freund Constantin Tischler hat derweil nicht so viel Glück mit seiner Britta, aber zum Glück steht ihm Resi zur Seite. Auch sieht man in diesem Band wieder, dass Tischler sein Herz am rechten Fleck hat, mehr möchte ich natürlich nicht verraten. Aber nicht nur unsere zwei Protagonisten haben sich seit Band 1 weiterentwickelt, sondern die ganze Gruppendynamik der Polizeistation Brunngries und so habe ich mittlerweile jeden liebgewonnen, von Hauptkommissar bis zur Sekretärin, die auch wieder für heitere Momente sorgt. Leider war auch dieses Buch wieder viel zu schnell gelesen, aber zum Glück erscheint der nächste Band schon im Dezember, sodass die Abschied von Brunngries zum Glück nicht von allzu langer Dauer ist..länger würde ich es auch gar nicht aushalten, denn die Reihe um Kommissar Tischler ist einfach ein must read!