fernweh_nach_zamonien
Ein ponystarkes (Vor-)Lesevergnügen! Inhalt: Das Zirkuspony Otis hat einen perfekten Plan ausgetüftelt. Es muss endlich ein Ende haben. Otis ist es leid, jeden Tag (an Wochenenden sogar dreimal täglich) aus der Kanone geschossen zu werden und im oberpeinlichen Kostüm quer durch die Manege zu fliegen. Die Flucht gelingt und das Pony landet ausgerechnet bei der alten Otilie, die sich nichts sehnlicher wünscht als ein ruhiges Frühstück. Doch Otis' Ankunft sorgt für reichlich Trubel ... Altersempfehlung: etwa ab 5 Jahre Cover/Illustrationen: Die Covergestaltung ist kunterbunt und fröhlich. Das niedliche Pony würde man am liebsten sofort knuddeln. Aber warum schauen die lilahaarige Oma und der Pudel mit giftgrünem Fell so grimmig? Und weshalb steht ein Strauß im Vorgarten? Ein Cover (Vorder- und Rückseite ergeben ein Gesamtbild), das Neugier weckt. Die frechen, quitsche-kunterbunten und lebhaften Illustrationen von Nina Dulleck mögen wir sehr. Sie sind so detailverliebt und mit viel Herz gestaltet. Nach einem kurzen Blick in das Buch war klar: das müssen wir lesen! Die Figuren sind goldig und außergewöhnlich gestaltet. Bilder und Text verschmelzen auf faszinierende Art miteinander. Es ist kein "normales" Vorlesebuch mit vielen Zeichnungen. Hier greifen Illustrationen und Worte ineinander und es ist ein wahres Feuerwerk. Mein Eindruck: Ein außergewöhnliches Lesevergnügen. Das Buch besticht neben den ausdrucksstarken Bildern und der turbulenten und herrlich lustigen Geschichte ganz besonders durch schräg-charmante Charaktere. Otis, das wohl winzigste und goldigste Zirkuspony der Welt, katapultiert sich sofort in das Herz großer und kleiner Leser:innen. Auf der Suche nach Freiheit und einem köstlichen Apfel stolpert es geradewegs in das geordnete Leben von Otilie Apfel. Die schrullige, alte Dame hängt sehr an ihren Routinen und Tagesplanungen. Gute Vorbereitung ist alles! Abgeschottet und vergraben in ihrer Routine lässt Otilie allerdings niemanden an sich heran. Sie ist einsam und daran können auch Trampeltiere und Klingelmäuse (wie sie das Nachbarkind aus dem dritten Stock nennt) wenig ändern. Die alte Dame ist eigentlich richtig cool und auf Zack. Klingelstreiche werden mit Wasserpistole verfolgt. Was für ein Bild! Das kleine Mädchen mit den grünen Haaren ist übrigens Rosalie aus "Rosalie - Ein Abenteuer zum Frühstück", ein liebenswertes, aufgewecktes und hilfsbereites Kind. Die Geschichten können unabhängig voneinander gelesen werden. Eine unglaublich lustige Geschichte, die zeigt, dass man - egal wie gegensätzlich - einen Freund an seiner Seite braucht und dass ein Frühstück zu zweit doppelt Spaß machen kann. Am Ende gibt's dann noch das Rezept für Otilies Apfelpfannkuchen. Fazit: Ein witziges, turbulentes und zugleich herrlich schräges Abenteuer. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an und hier entsteht eine ganz außergewöhnliche Freundschaft. Die Geschichte punktet zudem mit Kreativität, Wortwitz und Charme. Die Verknüpfung von Bild und Text ist beeindruckend. ... Rezensiertes Buch: "Otis & Otilie - Ein Pony zum Frühstück" aus dem Jahr 2022