streifi
Theodor Jung ist mit seiner Frau und deren Familie auf den Weg nach Maskat auf der Champollion. Doch eines Tages kurz nach der Abfahrt verschwindet sie und die Familie will ihm weismachen, dass sie das Schiff nie betreten hat. Jung macht sich auf die Suche nach seiner Frau, die das Schiff ja auf dem offenen Meer nicht verlassen haben kann, auch aus Angst später eines Verbrechens angeklagt zu werden. Doch wem auf dem Schiff kann er trauen? Cay Rademacher liefert mit diesem Krimi ein sehr spannendes Buch, in dem lange unklar ist, was genau passiert ist. Die begleitenden Passagiere scheinen alle ihr eigenes Süppchen zu kochen und auch dem Leser bleibt unklar, wer nun etwas mit dem Verschwinden von Jungs Frau zu tun hat und wer einfach seine eigenen krummen Dinger an Bord treibt. Dem Autor gelingt es fabelhaft das Leben an Bord zu schildern, ich hatte von Anfang an Bilder im Kopf und ein wenig habe ich mich auch an Agatha Christies Tod auf dem Nil erinnert gefühlt. Allerdings gibt es hier keinen Ermittler, der am Ende alles aufklärt. Trotzdem bleibt am Ende nichts unaufgeklärt und man kann zufrieden Abschied nehmen. Das Leben der Zwanziger und vor allem der Umgang mit Drogen ist toll geschildert und man bekommt ein Gefühl dafür, wie es den wohlhabenden Menschen dieser Zeit so ging und welche Moralvorstellungen damals herrschten. Mir hat das Buch viel Spaß gemacht. Ich habe es gerne gelesen und war bis zum Ende am Miträtseln. Von mir daher eine Leseempfehlung für diesen klassischen Krimi in einer eindrucksvollen Umgebung.