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Die Jagd nach der Ikone Die Ikone „Der Hirte“ beschäftigt Pekkala seit seiner Zeit am Zarenhof. Einst als wundertätig angesehen und am Zarenhof heilig gehalten verschwindet sie während des ersten Weltkrieges aus der Obhut Rasputins. Schon damals wurde das Smaragdauge – Inspektor Pekkala – mit der Suche beauftragt. Er fand einen Priester, welcher die Ikone angeblich vernichtet hatte und die Untersuchung wurde daraufhin von höchster Stelle beendet. Im Frühjahr 45 steht die russische Armee in Deutschland, wo Soldaten in einer kleinen Kirche die Ikone wiederfinden. Erneut wird Pekkala, diesmal von Stalin beauftragt, losgeschickt das Schicksal der Ikone aufzuklären. Die Suche führt den Inspektor zurück in seine Zeit am Zarenhof, zu den Ränkespielen der Zarin und ihres Protegés Rasputin. Er folgt der Spur des damaligen Täters in einen Gulag bei Karaganda, durchforstet geheime Archive und muss feststellen, dass er nicht allein auf der Jagd nach der Ikone ist. Eine alte Glaubensgemeinschaft war schon seit Jahrzenten bereit alles für den Besitz des „Hirten“ zu tun. Das Buch führt den Leser durch verschiedene Zeitstränge zu einzelnen Episoden, die erst allmählich ein gemeinsames Bild ergeben. Man bekommt einen Eindruck vom Leben am Hofe des Zaren während des ersten Weltkrieges, begleitet Felix Dserschinski, den Gründer der Tscheka – einem Vorläufer des KGB, bei seiner Jagd auf Feinde der Sowjetunion in den frühen Zwanzigern und nimmt teil am Leben einer Russlanddeutschen Familie, welche zu Beginn des ersten Weltkrieges zwangsvertrieben wurde. Das ergibt zunächst ein ziemliches Wirrwarr und man muss einige Konzentration aufbringen, um der Geschichte folgen zu können, zumal auch noch das deutsche Giftgasprogramm bei der IG Farben in der Handlung eine wichtige Rolle spielt. Historisch ist die Geschichte wieder hervorragend recherchiert, die Protagonisten stehen im Vordergrund, der Erzählstil ist flüssig und der Spannungsbogen wird über die ganze Zeit aufrechtgehalten. Aber man muss sich auf die Geschichte einlassen, bereit sein durch die unterschiedlichen Zeitebenen zu reisen und die Puzzleteile allmählich zusammenzusetzen. Das ist halt der bekannte Stil der Reihe, ich mag ihn, deshalb gibt es von mir auch 4 Sterne.