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daniliest

Posted on 25.9.2022

Ich habe schon oft gehört, dass die Bücher von Claire Winter toll sein sollen. „Die geliehene Schuld“ war nun also mein erster Roman von ihr und wow – auch ich bin begeistert, vor allem, da es sich ganz anders entwickelt hat, als ich es vermutet hatte. Erwartet hatte ich einen historischen Roman mit Liebe. Bekommen habe ich einen Nachkriegskrimi, der spannender war, als manches Buch, welches in der Kategorie Kriminalroman eingeordnet ist. Die Geschichte hier spielt auf zwei Ebenen. Der Journalist Jonathan lernt die Sekretärin Marie kennen und lieben. Während Maries Familie nach dem Krieg zur Tagesordnung übergeht, ist es für sie keine Option, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Als ihre Fragen auf Granit stoßen, beginnt sie mit Hilfe von Jonathan zu recherchieren. Was Marie über ihren Vater herausfindet, erschüttert sie bis ins Mark. Zu spät merken beide, dass sie in ein Wespennest gestochen haben. Im zweiten Handlungsstrang steht Vera, eine Kollegin und enge Freundin von Jonathan, im Zentrum, die versucht, seine Recherchen nachzuverfolgen. Am Anfang haben mich die beiden Zeitebenen etwas verwirrt, da diese nur wenige Wochen auseinander liegen. Die Kapitel sind sehr kurz, teilweise nur 2 bis 3 Seiten und ich musste bei den häufigen Sprüngen immer wieder umdenken. Außerdem wäre ich am liebsten immer im Erzählstrang von Marie und Jonathan geblieben, da ich diesen wahnsinnig fesselnd fand. Je mehr sich die Situation zuspitze, desto wärmer wurde ich auf mit Vera und konnte auch mit ihr mitfiebern. Clare Winters Geschichte beruht auf wahren Tatsachen, was die Handlung noch tragischer macht. Die Entnazifizierung nach dem zweiten Weltkrieg war in vieler Hinsicht eine Farce und es macht einfach fassungslos, dass manche Menschen immer wieder auf die Füße fallen,wenn sie die richtigen Leute kennen. Bei der Bewertung entscheide ich mich für vier Sterne, da ich die Auflösung, nachdem eigentlich schon klar war, was passiert ist, etwas zu langatmig fand. Insgesamt war es aber ein wirklich gutes Buch und ich werde auf jeden Fall noch mehr von Claire Winter lesen.

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