daffodil
Berg und Tal Max Strohe schildert anschaulich und gut vorstellbar seinen Werdegang zum Koch. Ehrlich beschreibt er seinen Start ins Berufsleben, mehr so eine Notlösung als wirkliche Berufung. Verständlich, ohne hochtrabendes Küchenlatein, erklärt der Autor den Betrieb in einer Gaststättenküche. Sachlich und interessant. Für die folgenden Kapitel kann man Herrn Strohe einen Mangel an Fantasie wahrlich nicht vorwerfen. Es wird sehr privat, auf das Meiste hätte man gern verzichtet. Warum dieses extreme Kontrastprogramm? Das Buch wird dadurch keinesfalls besser, im Gegenteil. Gewollt gehobene Sprache und Gang-Slang darf der genervte Leser zur Kenntnis nehmen. Unzuverlässigkeit als typische Charaktereigenschaft, Drogen- und Sexexzesse auch. Ein weiterer Lebensabschnitt schildert die Arbeit in gehobener Gastronomie. Die Arbeit ist eine echte Zumutung. Die „Ausbildung“ Tyrannei. Ein Auf und Ab, Erfolge, Scheitern … Strohe erklärt, das er tatsächliche und fiktionale Ereignisse mischt. Was ist echt, was nicht? Sollte alles wahr sein, ist Strohe ein ausgesprochen unsympathischer Zeitgenosse mit verquerem Frauenbild, vom übermäßigen Drogenkonsum ganz zu schweigen. Verfolgt man seinen weiteren Lebenslauf, ist man sehr erstaunt, was er doch zustande bringt. Habe ich mit gemischten Gefühlen gelesen.