sommerlese
Das Bilderbuch "Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles" von Marcus Pfister aus dem NordSüd Verlag eignet sich für Kinder ab vier Jahren. Der Regenbogenfisch trifft den Fisch Humbrecht, der ihm eine merkwürdige Geschichte erzählt. Angeblich gibt es am Meeresgrund einen Stöpsel, der das Wasser im Meer hält. Und nun will ein böser Typ genau diesen Stöpsel ziehen und damit alle Fische gefährden. Ist das nun eine Lügengeschichte oder ging mit Humbrecht einfach nur seine Fantasie durch? Der Regenbogenfisch erzählt die Sache seinen Freunden und alle halten das eher für ein Märchen. Aber wie kann man Humbert dazu bringen, nicht mehr solche Geschichte zu erfinden und alle in Angst und Schrecken zu versetzen? Die Verbreitung von Unwahrheiten oder Lügen ist in der heutigen Zeit in der Presse gar nicht so selten, denn damit gewinnt man Leser:innen. Humbrecht erzählt bei den Fischen leider auch so einen Humbug und es fallen ihm dank seiner überbordenden Fantasie täglich neue Geschichten ein. Doch damit kommt er bei den Fischen überhaupt nicht gut an, sie lachen ihn aus und meiden ihn. Aber Rotflosse hat Mitleid mit ihm und möchte ihm eine Möglichkeit bieten, sein Erzähltalent sinnvoll nutzen und in den Schwarm integriert zu werden. Gemeinsam mit dem Regenbogenfisch schlägt er Humbert vor, ihr täglicher Geschichtenerzähler zu werden, dann natürlich nur noch mit schönen Geschichten. Wer die Unwahrheit sagt, muss damit rechnen, dass er auffliegt und ihm niemand mehr glaubt, was er erzählt. Bei Humbert finden die Fische eine Möglichkeit, wie er weiterhin sein Talent sinnvoll nutzen kann, aber dann auch bei der Wahrheit bleibt. Der Regenbogenfisch wird dreißig und zu diesem Anlass hat Marcus Pfister sich ein neues Abenteuer ausgedacht. Die Illustrationen sind wieder herrlich farbenfroh und die Glitzerflossen funkeln wunderbar. Da macht das Anschauen richtig Spaß. Die Botschaft über die Verbreitung von Lügen wird auch kleinen Kindern verständlich dargeboten. Allerdings ist dieses Mal gar nicht der Regenbogenfisch der Star der Geschichte, sondern sein Freund Rotflosse. Das hat mich etwas erstaunt. Dieses Bilderbuch ist rein optisch eine Augenweide und die Botschaft der Geschichte besagt, dass man keine Lügen erfinden soll, weil man sich damit unbeliebt macht.