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joberlin

Posted on 20.9.2022

Ich liebe Fashion-Magazine, und noch schöner als nur das Blättern im Heft ist jetzt das Lesen in „Inside Vogue“, einem neuen Buch, erschienen im Atlantik Verlag. Die Journalistin Sophie Miralles führt dabei zunächst durch die Geschichte des Magazins, 1892 erscheint die erste Ausgabe, der Gründer Arthur Turnure wollte der New Yorker Upper Class ein „authentisches Journal für Gesellschaft, Mode und die zeremoniellen Aspekte des Lebens“ bieten. Und das trifft auch heute noch zu. Turnure hatte schon viele, aufwendig illustrierte Kunstmagazine herausgebracht und den Grolier Club gegründet, auch dieser existiert heute noch und widmet sich - mit Ausstellungen, Vorträgen und einer Bibliothek - bibliophilen Buchausgaben und Druckgrafiken. Später wechselte die Vogue zum Verlagshaus Condé Nast. Nina-Sophia Miralles legt den Schwerpunkt ihres umfang- und detailreichen Buches auf die amerikanische, britische und französische Ausgabe der Vogue. Natürlich finden sich hier viele Fakten und einige Ondits über die drei Redaktionen mit ihren Art-Designern, Fotografen und – vor allen Dingen – Chefredakteurinnen. Eine wahre Fundgrube ist das, und doch – mir fehlen Kapitel über die weltbekannten Gastautoren, wie zum Beispiel Truman Capote, Aldous Huxley, Joan Didion und Vicki Baum. Auch mehr Fotos hätten, so finde ich, in ein solches, recht umfassendes Werk gehört. Dennoch – die Lektüre mach einfach Spaß, man kann das Buch immer wieder mal zur Hand nehmen, ein bestimmtes Thema aufrufen oder nach und nach durch die Historie des Magazins, die Skandale, die Triumphe gehen. Die Autorin findet übrigens durchaus auch Worte der Kritik – an Arbeitsbedingungen oder auch vorgegebenen Body Image beispielsweise. Fazit: Man muss nicht Fashionista oder Glossy-Magazine-Addict sein, um hier beste Unterhaltung zu bekommen – es gibt so viel in diesem Buch zu entdecken! Schauen wir’s uns an!

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