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renee

Posted on 19.9.2022

Träume Dieses Buch zeigt das Leben einiger Charaktere in einem Dorf, diese Lebensbilder der verschiedenen Bewohner eines Dorfes wurden zu einer Geschichte verwoben und richtig intensive Blicke auf die Sorgen der Menschen und auf die Charaktere der Charaktere sind der Autorin hier gelungen. Allerdings finde ich den Titel hier etwas irreführend. Denn dieses Wolgaland trifft ja, wenn man es genau nimmt, nur auf einen der verschiedenen Charaktere zu. Auf Alexandr nämlich, dessen Familie aus dem Wolgaland nach Sibirien verbannt wurde und nach einer Odyssee schließlich in der Urheimat strandet und erkennen muss, dass sie auch hier Fremde sind. Dass sie Reisende zwischen zwei Welten sind, ewig gefangen auf der Suche nach der Heimat. Aber nicht nur Alexandr ist auf der Suche. Auch Lana, die Tierärztin des Dorfes, die im Gasthof kellnert, ist auf der Suche, sie möchte unabhängig sein und Bindungen eingehen, aber jede Entscheidung im Leben hat einen Preis, den jeder zahlen muss. Und auch Jonathan sucht und auch seine Suche kostet ihn etwas. Und so sucht jeder sein eigenes Traumland, sein jeweiliges Wolgaland. Denn so sollte man diesen Titel in meinen Augen übersetzen. Eine Suche nach den Träumen, eine Suche nach einem erfüllten Leben haben die Protagonisten des Buches vor sich. Wie jeder von uns. Wir rennen unseren Traumländern hinterher und werden dabei älter und diejenigen unter uns, die ihre Traumländer finden haben ein unsägliches Glück. Lydia Steinbacher schreibt in einem interessanten Stil, einem sehr intensiven und einprägsamen Stil, der verrät, dass von dieser Autorin noch einiges zu erwarten sein wird. Denn diese Tiefe in der Schreibe ist signifikant und der Blick der Autorin auf die Menschen ist ausgeprägt und durchdringend. Eine interessante Autorin!

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