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dragon

Posted on 19.9.2022

Mit Lina in die Online-Welt Ein modernes Kinderbuch, das sich an der Welt der heutigen Jugend orientiert, so dass sich die Leser/innen gut mit der Protagonistin identifizieren können. Lina Knut ist eine ganz normale Schülerin der 5. Klasse mit alltäglichen Problemen mit den Eltern und Geschwistern, Freunden und der Schule, wie sie wohl jeder Gleichaltrige kennt. In ihrer Freizeit spielt sie liebend gerne das Computerspiel „Aarona“ und hat ihre eigene DaddelClique, die ihr dabei zusieht. Als sie dann auch noch zur Let’s-Play-Woche eingeladen wird, ist Lina happy, so viel Zeit mit ihrem Lieblingsspiel verbringen zu dürfen. Dabei merkt sie aber auch, dass nicht nur die digitale Welt wichtig ist. Das Cover macht neugierig, ist sehr ansprechend und kindgerecht sowie modern gestaltet. Es zeigt schon den wesentlichen Inhalt: Lina, die Gamerin. Genauso frisch und modern geht es im Inneren des Buches weiter, denn es gibt viele Comic-Elemente, in den Klappen werden die Personen und die Online-Welt sowie Linas Heimatort Bäringsdorf vorgestellt. Die Gestaltung mit ihrer Symbolik gefällt mir gut: Immer, wenn Lina im Online-Game ist, sind die Seiten in Schwarz gehalten, sodass man sich ganz schnell in die Story einfindet. Die Chatverläufe mit ihrer DaddelClique sehen aus, wie man sie aus der realen Welt kennt. Das alles lockert die Geschichte sehr auf, erleichtert das Lesen und mit den recht kurzen Kapiteln kommen auch Leseanfänger sehr gut zurecht. Mit den Computer- und Onlinegames-Begriffen haben die Leser/innen sicher wenig Probleme, da „Download-Link“, „Add-ons“ und dergleichen mittlerweile schon fast zur alltäglichen Jugendsprache gehören. Immer wieder sind einige Wörter fett, schwarz hinterlegt und in anderen Schriftarten hervorgehoben, wie man es neuerdings in so vielen Kinderbüchern sieht. So ganz erschließt sich mir der Sinn darin nicht und ich persönlich fand es beim Lesen für mich eher störend. Es geht in diesem Buch nicht nur um das Daddeln, sondern auch um die Themen Freundschaft, Mobbing, eigene Stärken und Schwächen und so ganz nebenbei und ohne unangenehm erhobenen Zeigefinger bekommt man auch noch ein wenig aufgezeigt, dass durchaus Vorsicht geboten ist und worauf man zu achten hat, wenn man sich in der digitalen Welt bewegt. Denn diese hat – wie wohl jeder schon festgestellt hat – eine ungeheuere Anziehungskraft auf die Jugend. Selbst beim Lesen des Buches ist eine gewisse Dynamik bei einem selbst zu beobachten, denn je mehr man mit Lina in die Welt des Online-Games „Aarona“ eintaucht, umso gefangener wird man selbst davon. Gespannt wartet man darauf, wann wieder schwarze Seiten und das Weiterspielen beginnen. Geschickt wird die Geschichte des Games mit den Online-Chats verknüpft und man kann die Faszination spüren, die auch Lina beim Spielen hat. Das Buch nimmt eine überraschende Wendung, die ich hier sehr gelungen finde und eine tolle Botschaft für die Leser/innen ist. Damit der Charakter eines Online-Spiels auch weiter beibehalten wird, kann man hinten im Buch seine Lesefortschritte – seine Achievements – freischalten. Ein netter Gag, der insgesamt das Buch schön abrundet. Mein Fazit: Das Buch ist insgesamt sehr an die heutige Welt der Jugend angepasst, transportiert ernste Themen wie Mobbing und Freundschaft, ist sehr ansprechend und frisch gestaltet und macht Spaß, Lina in der Online-Welt und in ihrem realen Umfeld zu begleiten.

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