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Maya Rottenmeier

Posted on 15.9.2022

Ein Wohlfühlbuch - 4,5 Sterne! Bist du auch so gerne an der ostfriesischen Nordseeküste wie ich? Dank Jule Böhm, darf ich mit diesem Buch genau dorthin reisen und freue mich, als ich die frische Brise spüre und meine Füße im Sand versinken. Kurz zur Handlung: Ella ist Dauersingle und arbeitet als Försterin. Sie darf für einige Wochen ein Revier in ihrer Heimatstadt vertreten. Bei diesem Job wird es zur größten Herausforderung, endlich elementare Entscheidungen zu treffen, die sie viel zu lange schon vor sich hergeschoben hat. Zu den Figuren: Ella Vanbrecht ist 31 Jahre alt und die größten Fixpunkte in ihrem Leben sind ihre Pflegemutter Connie sowie die entzückende Hündin Paula. Sie ist ein angenehmer Charakter, der sich gerne selbst im Weg steht. Clemens Niehus ist Veranstaltungskaufmann und hat einen vierjährigen Sohn. Für mich bleibt Clemens eine Weile undurchschaubar, was die Lesespannung hochhält. In ihm steckt jede Menge Potenzial, das er geschickt hinter seinen Kanten verbirgt. Es kommen etliche gut ausgearbeitete Nebenfiguren in der Geschichte vor, die einen wesentlichen Anteil zum Gelingen beitragen. Ellas Pflegemutter bereitet mir beim Lesen viel Spaß und ihrer Ziehtochter einiges Kopfzerbrechen. Ich bewundere Connie um ihre Geduld, die sie all die Jahre mit Ella hat. Die Umsetzung: Das gelungene Setting lässt mich sofort in Ostfriesland eintauchen und ruft vertraute Urlaubserinnerungen hervor. Dem Buch liegt ein angenehmes Tempo zugrunde und ich erfahre alles aus Sicht des personalen Erzählers. Ella steckt in einer Lebenskrise, der sie sich lange nicht bewusst ist, die sich aber durch ihren Aufenthalt auf dem Gutshof in Hilgenriedersiel immer kräftiger an die Oberfläche schiebt. Es ist eine zu herzengehende Story. Zwischen den Protagonisten sprühen die Funken und ich darf ein heftiges Dauerprickeln genießen. Die beiden wollen alles unverfänglich halten und damit ist das Gefühlschaos vorprogrammiert. Es gibt hin und wieder minimale Längen, wo der Spannungsbogen abreißt. Mein Fazit: „Das Herz im Wald, die Füße im Sand“ ist eine berührende Liebesgeschichte. Ich entfliehe dem Alltag und reise ins schöne Ostfriesland. Mit einer leckeren Tasse Tee versinke ich in den Couchkissen und genieße die Entwicklung der Protagonisten. Dabei geht es um Selbstfindung, Trauerbewältigung, loslassen und sich selbst treu zu bleiben. Ich liebe Geschichten über alleinerziehende Elternteile und hier bin ich Clemens und seinem entzückenden Sohn Mats total verfallen, genau wie Ella. Ob Ella am Ende aber die Kraft hat, sich zu entscheiden, liest du am besten selbst. Von mir erhält „Das Herz im Wald, die Füße im Sand“ 4,5 gefühlvolle Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung. Wo keine halben Sterne möglich sind, runde ich auf.

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