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Krimi vom Feinsten Ein Einblick in das Leben der Familie Ichiyanagi im Jahr 1937. Nicht nur über die Familie selbst erfährt man so einiges, auch über die damalige japanische Gesellschaft und den "Adel" lernte ich eine ganze Menge. Seishi Yokomizo als japanischen Gegenpol zu Agatha Christie zu sehen, leuchtet mir nach dem Lesen dieses Buches ein. Das Cover ist wirklich ein Hingucker und setzt das Genre und den Ort toll in Szene. Das Buch folgt vielen Strängen eines klassischen Krimis und daher hatte ich wenig Schwierigkeiten mich zurecht zu finden. Auch dass es sich um ein sogenanntes "closed-door" Mystery handelt, fand ich überaus spannend und nach meinem Geschmack. Da ich das Buch als Hörbuch gehört habe, kann ich dieses auch jede*r wärmstens empfehlen. Der Sprecher war wirklich sehr gut und hat bei mir auch bei 25 Grad draußen eine winterliche Atmosphäre geschaffen. Generell haben mir die Beschreibungen der Landschaft, des Anwesens und der Gegenstände sehr gut gefallen. So konnte ich mir immer alles gut vorstellen. Einzig mit den vielen verschiedenen Namen hatte ich am Anfang ein paar Probleme, da ich nicht mehr genau wusste wer jetzt wer ist. Konnte mir da aber Abhilfe schaffen, indem ich sie einmal nachgelesen habe. Von den Figuren hat mir besonders der private Ermittler gefallen, da er selbst gar nicht wie ein typischer "Held" wirkt, fand ich seine Auffassungsgabe wirklich beeindruckend. Ein Kritikpunkt von mir sind aber die Gefühle. Sowohl zwischen mir und den Personen, als auch zwischen den Personen, konnte ich diese nie so recht nachvollziehen. Und mir blieben viele Sachen lange unklar, da ich mir nie genau sicher war, wie die Personen zueinander stehen. Fazit: Ein toller japanischer Krimi, bei dem ich selbst lange mit rätseln musste. Nur die Figuren, bis auf den privaten Ermittler, blieben mir bis zum Schluss fremd.