Buchstabengeflüster
Charaktere: Charlotte ist 30 Jahre alt und lebt in London. Sie ist mit Leib und Seele Galeristin, da sie die Malerei und die Gefühle, die ein Gemälde in einem wachrufen, schon immer liebt. Außerdem knirscht sie mit Vorliebe mit ihren Zähnen :D Francis ist Charlottes Verlobter und als Immobilienmakler, im äußert erfolgreichen Unternehmen seines Vaters, tätig. Er ist sehr auf sein Ansehen bedacht. Margarete ist Charlottes Tante, die vor kurzem verstorben ist. Sie hat gerne in den heimischen Highlands Bilder gemalt. Matt ist Schotte und hilft derzeit seinem Vater bei der Verwaltung von Margaretes Anwesen. Er ist außerdem sehr humorvoll. Meine Meinung: Zu Beginn wird die Lebenssituation von Charlotte dargestellt. Mittels der personalen Erzählperspektive schildert Charlotte ihre Beziehung zu ihrem Freund Francis und ihre Arbeit in der Galerie. Dadurch lernt man Charlotte und ihre Lebenssituation besser kennen. Als sie dann die Nachricht erhält, dass ihre Tante Margarete gestorben ist, fliegt sie sofort in die Highlands. Dort trifft sie auf den Schotten Matt und wird in ihre Kindheit auf Margaretes Hof zurückgeworfen. Von nun an ist sie hin- und hergerissen zwischen ihren Verpflichtungen in London und ihrer Vergangenheit in den Highlands. Die Charaktere wurden alle sehr gut ausgearbeitet. Emily Bold hat es wunderbar geschafft, die Gedanken und Gefühle der Protagonisten realistisch darzustellen. Oft will man in das Buch schlüpfen und eine Person schütteln, weil sie sich so dämlich verhält. Hier war dies jedoch nicht der Fall! Ich wäre oft gerne in die Geschichte gestiegen und hätte mit Charlotte einen Kaffee getrunken und ihr geraten, was sie tun soll – wie Freundinnen. Außerdem ist Emily Bolds Schreibstil erfrischend und lustig. Ich musste in vielen Szenen schmunzeln. Francis ist ein Typ, dem das äußere Erscheinungsbild in der Gesellschaft mehr interessiert, als die inneren Werte und Gefühle einer Person. Er war mir von Anfang an unsympathisch, jedoch war ich nie richtig wütend auf den Vollidioten, sondern habe lediglich resigniert den Kopf geschüttelt und „Verschwinde doch endlich, du nervst!“ gedacht. „Wir sind die Summe unserer Erfahrungen. Wie wir uns verhalten, hängt doch immer mit dem zusammen, was das Leben aus uns gemacht hat. Aber es rechtfertigt dennoch nicht jede Tat.“ Jack, S. 162 Toll fand ich auch, dass es keine stereotypische Geschichte über eine Frau ist, die mit einem Typen zusammen ist, der sich nicht wirklich für sie sondern vielmehr für sein Ansehen und seine Kariere interessiert; und sich dann in einen tollen Mann verliebt, der wirklich sympathisch und herzlich ist. Zusätzlich wurde hier auch auf die Vergangenheit von einzelnen Charakteren eingegangen, die geschickt mit der Gegenwart verwoben wurde. Fazit: „Ein Kuss in den Highlands“ ist nicht nur ein Liebesroman, vielmehr wird auch das Leben von Charlotte geschildert. Nicht nur ihre Liebe zu Francis, ihre Anziehung zu Matt, sondern auch ihre Kindheit bei ihrer Tante Helen und ihre Gefühle gegenüber dem Schicksalsschlag ihrer Eltern wird hier erzählt. 4,5 von 5 Sternen