Buchstabengeflüster
Das Buch ist in Kapitel aufgebaut, die abwechselnd aus Aurélies und Andrés Sicht geschildert werden. Die Kapitel sind jeweils aus deren Ich-Perspektive geschrieben. Dadurch konnte man immer nachvollziehen, was zeitgleich bei den beiden passiert bzw. was sie beide über die gleichen Situationen denken. Schade finde ich, dass auffallend viele Kapitel aus Andrés Sicht enthalten sind. Diese Gewichtung wurde wahrscheinlich so gewählt, weil André mehr Gedankengänge zu erzählen hat. Ich weiß nicht, ob mich dies nur gestört hat, weil ich weibliche Protagonisten gewöhnt bin, oder selbst als Frau einen Liebesroman gerne aus weiblicher Sicht lese. Das Geschehen passiert an vielen Orten in Paris, die Nicolas Barreau sehr genau und detailgetreu beschreibt, wodurch sich der Leser plötzlich in Paris statt zu Hause auf seiner Couch wiederfindet. Auch werden oft Rezepte und französische Gerichte erwähnt, weil Aurélie ein kleines Restaurant führt. Am Ende des Buches werden sogar einige Rezepte zum Nachkochen aufgeführt. „>Kummer ist ein Land, wo es regnet und regnet und doch nichts wächst.<, stand auf dem Zettel.“ S. 303 Manchmal waren die Situationen etwas zu wenig beschrieben, sodass man sich nicht so leicht in diese hineinversetzen konnte. Dies hätte man etwas mehr ausbauen können, was dem ohnehin schon sehr dünnen Buch nicht geschadet hätte. Nichtsdestotrotz fliegt der Leser durch den Roman und der darin enthaltenen Liebesgeschichte nur so dahin. „Das Lächeln der Frauen“ ist eine leichte Lektüre passend für den Sommer. Wenn dieses Buch etwas zu Essen wäre, wäre es eine leichte, luftige mjousse au chocolat, die ganz leicht auf der Zunge zergeht. „Das Lächeln der Frauen“ ist keine oberflächliche Geschichte über die Liebe. Die Protagonisten haben sehr vielschichtige Charaktere und oftmals hab ich mir (tiefgreifende) Zitate in dem Buch gekennzeichnet. Während des ganzen Romans ist französischer Charme enthalten. Ob durch die Art der französischen Protagonisten, die detailgetreue Beschreibung vieler Orte in Paris, die Gespräche über die französische Küche oder den eingeworfenen französischen Sätzen; der Charme und Flair Frankreichs und besonders Paris‘ sind auf jeder Seite enthalten. Darum schließt man das Buch mit einem Lächeln auf den Lippen. „Manchmal geht man los, um irgendwo anzukommen. Und manchmal geht man einfach nur los, um zu gehen und zu gehen und immer weiter zu gehen, bis die Nebel sich lichten, die Verzweilfung sich legt oder man einen Gedanken zu Ende gedacht hat.“ S. 22 Fazit: „Das Lächeln der Frauen“ ist zauberhaft leicht, wie Frühlingsblumen im Wind oder eine zartschmelzende mousse au chocolat. Obwohl ich einige Mängel gefunden habe, überwiegt doch der wunderbare und charmante Schreibstil mit französischem Flair, sodass man das Buch mit einem Lächeln auf den Lippen beendet. 4,5 Sterne