Chief Propaganda Officer
Emily Seymour, die titelgebende Heldin, wächst in einer Familie von Nekromanten auf. Dumm nur, dass sie die Einzige ist, die keine Totenbeschwörung oder Magie beherrscht. Und dazu auch noch so tollpatschig ist, dass gegen sie Bella Swan wie ... nun ja. Ein graziler Schwan wirkt. Dann lernt sie eines Tages Ashton Goodwin kennen, den Sohn ihrer Erzfeinde. Er soll mit ihnen einen Vertrag aushandeln, um ... Lassen wir das. Bei einer gemeinsamen Beschwörung schafft es Emily in ihrer Verpeiltheit, den Jungen umzubringen. Jetzt ist guter Rat teuer: Wie holt man noch mal einen Toten zurück? Ein geheimnisvolles Grimoire schafft Abhilfe ... und noch mehr Probleme. Gleich mal vorneweg: Es gibt ein paar echt coole Ideen, zum Beispiel diese Raumfalten, die sich gewissermaßen an Schwarze Löcher anlehnen, und dass in diesen die Zeit anders verläuft als in der realen Welt. Auch das Haus der Familie ist nett. Aber ansonsten? Das Worldbuilding ist mau. Es gibt Nekromanten, okay. Aber zwei Familien sind Erzfeinde, weil ...? Egal, Hauptsache, wir machen hier eine Enemies-to-Lover-Sache draus. Dann wimmelt es von kitschigen und ausgelutschten Szenen und Dialogen. Die Prota ist so tollpatschig, dass dagegen Bella Swan den Schwanensee tanzen könnte, außerdem hat sie keine Ahnung von Nekromantie. Wie hoch ist also die Wahrscheinlichkeit, dass eine hochklassifizierte Familie von eben solchen Nekromanten einen unausgebildeten, nichtmagischen Trampel überhaupt zu einer Totenbeschwörung mitnehmen? Das ergibt doch null Sinn. Ich weiß jetzt übrigens auch alles über die Augenfarbe des Love Interests (Grün, Moosgrün, Tiefgrün, Grün mit Schatten etc, falls es jemanden interessiert, der noch nicht die ersten 10 Seiten gelesen hat). Ansonsten weiß ich über ihn allerdings nicht viel, außer dass er abwechselnd vor Wut kocht oder sexy auf die Sechzehnjährige einlabert. Was mich auch wahnsinnig nervt, sind Schreibfehler in einem Buch eines großen Verlags, und hier finden sich eindeutig zu viele davon. Na, Hauptsache ein Farbschnitt. Der reißt die ganzen Fehler natürlich raus. (Nicht.) Ob ich jetzt unbedingt Teil 2 der Reihe lesen muss, steht in den Särgen. Oder Sternen. Whatever. 2,5/5 Punkten.