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dorli

Posted on 11.9.2022

Gerd Kramer beginnt den sechsten Band seiner in Nordfriesland spielenden Krimireihe mit einem spannenden Prolog - Florian, Winfried und Jenna wollen ein paar Tage mit einer Segelyacht durchs Wattenmeer schippern. Doch der Törn findet ein jähes Ende: ein riesiges Leck lässt das Boot innerhalb kürzester Zeit untergehen. Dreißig Jahre später bekommen die Husumer Kommissare Flottmann und Hilgersen es mit einer Serie von Mordanschlägen zu tun. Zwei auf den ersten Blick unbescholtene Männer werden durch kriminelle Machenschaften auf ganz unterschiedliche Weise aus ihrem normalen Alltag gerissen. Flottmann und Hilgersen nehmen die Ermittlungen auf und finden sich plötzlich im Umfeld von Verschwörungsgläubigen wieder. Verschwörungsmythen - ein interessantes und sehr aktuelles Thema, das Gerd Kramer in „Nordfriesische Verschwörung“ nicht nur umfassend beleuchtet, er zeigt auch auf, wie einfach es ist, labile Menschen, die von persönlichen Verlusten und Angstzuständen geplagt werden, mit Verschwörungserzählungen zu manipulieren, zu radikalisieren und sie zu willigen Mordwerkzeugen zu machen. Mit von der Partie ist auch diesmal der hochsensible Musiker Leon Gerber. Dieser bereichert die Handlung nicht nur mit Einblicken in die faszinierende Welt der Akustik, er ist auch wieder mittendrin im Geschehen und unterstützt die Kommissare einmal mehr bei ihren Ermittlungen. Abgerundet wird die spannende Krimihandlung durch eine kräftige Portion Humor - sowohl die herrlichen Wortgefechte zwischen Flottmann und Hilgersen wie auch der neueste Schabernack von Kater Bogomil, der sein Herrchen wieder einmal an den Rand der Verzweiflung bringt, sorgen für gute Unterhaltung. Außerdem hält Gerd Kramer allerlei Wissenswertes über Land und Leute für den Leser bereit. „Nordfriesische Verschwörung“ hat mir sehr gut gefallen - ein Küsten-Krimi, der mit einem spannenden Thema, genau der richtigen Dosis Humor und viel Lokalkolorit punkten kann.

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