sursulapitschi
Bei diesem Buch packt einen zunächst mal die Sprache, die schlicht und kunstvoll gleichzeitig ist, eigen, fast naiv, dennoch poetisch, warmherzig, einfach schön. Ebenso eigen ist die Geschichte, die erzählt wird. Da ist ein Junge, ganz allein in einer brutalen, mittelalterlichen Welt, der nichts hat außer Klugheit, Gutherzigkeit und einen schwarzen Hahn. Er zieht aus, die aus seinem Dorf geraubten Kinder zu suchen. Das klingt märchenhaft und man fängt an, die richtige Schublade für dieses Buch zu finden, aber so richtig passt es nirgendwo hinein. Es könnte ein historischer Roman ohne Zeit und Ort sein, der Geschehnisse abergläubisch überspitzt. Es könnte eine Parabel, eine Fabel oder märchenhafte Fantasy sein, die vielleicht eine Spur zu viel realistisches Elend beinhalten. Es wirkt als wäre dreißigjähriger Krieg im Märchenland, wo eine hexenhafte Fürstin das Volk unterjocht und Kinder frisst. Hier sollte man jegliches Schubladendenken komplett ignorieren, sich fallen lassen und miterleben, wie tatsächlich das Gute siegen kann, ist die Lage noch so ausweglos. Dieses Buch macht Spaß und Mut und rät uns auf originelle und liebevolle Art, auch Unmögliches zu versuchen, es könnte ja gelingen.