mabuerele
„...Sowie sich die mächtige Tür hinter ihr geschlossen hatte, verwandelte sie sich auf magische Weise. Aus der bösen Hexe wurde eine gute Fee. Und andersrum...“ Diese Worte aus dem Prolog führen auf fast geheimnisvolle Weise in den Krimi ein. Wieder hat die Autorin einen fesselnden Roman geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Das liegt nicht zuletzt an den hohen Spannungsbogen, der durch den ausgefeilten Schriftstil unterstützt wird. In der Nähe des Altenheimes wurde ein Grabkreuz unter einer Eiche aufgestellt. Als Philipp und Hauke graben, finden sie einen Karton mit einem hellblauen Plüschhasen und einem abgeschnittenen Finger. Wenige Tage später gibt es ein weiteres Kreuz. Der einzige Hinweis für die Ermittler ist der Name auf den Kreuz. Wer war Linda? Die Befragungen im Altersheim laufen ins Leere. Es wird niemand vermisst. Auch der Name ist völlig unbekannt. „...Gibt es Vermisstenanzeigen aus der Gegend, die auf eine alte Dame passen könnten?“ fragte Goldberg. „Nee, nix.“...“ Bald aber stellt sich heraus, dass der Täter auf sich aufmerksam machen will. Es gibt Anrufe bei der Presse, die auf Täterwissen hindeuten. Warum nur? Philipp glaubt nicht daran, dass der Bestattungsort zufällig gewählt wurde. Akribisch recherchieren sie die Geschichte des Altenheims. Das hatte in einem älteren Fall schon einmal eine makabre Rolle gespielt. Eine Spur in die Vergangenheit klingt erfolgversprechend. Allerdings leben nicht mehr viele, die Aussagen über diese Zeit machen könnten. Natürlich spielt auch das Privatleben der Ermittler eine Rolle. Peter möchte für Hauke eine Freundin finden. Das liest sich amüsant, zumal Hauke nicht einfach zu nehmen ist. Sein Frauenverschleiß ist legendär. Kurzzeitig kommt sogar der Gedanke auf, das sich eine Verflossene von ihm einen Scherz erlaubt. Natürlich wird der Fall am Ende aufgeklärt. Dabei kommt eine bittere Geschichte ans Licht, die bis in die Gegenwart nachwirkt. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autorin versteht es, überraschende Wendungen einzubauen und damit das logische Mitdenken zu fördern.