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stefanb

Posted on 7.9.2022

Sozialselektive Freiheitsberaubung Die Welt kippt. Besser könnte man die aktuelle Lage oder die bevorstehenden Herausforderungen unserer Zeit nicht beschreiben. Heiko von Tschischwitz geht in seinem Roman dabei auf die aktuellen Fragen in Bezug auf die Klimakatastrophe ein, führt die Gedankengänge dazu aus und wirft einen Blick in eine nicht weit entfernte Zukunft. „Oder war es richtig, im Sinne der Wissenschaft zu schweigen? Für den Klimaschutz?“ [119] „Die Welt kippt“ fängt spannungsgeladen an und die Geschichte erstreckt sich dann rund um den Globus. In den Ausführungen der Charaktere wird schnell deutlich, dass es nicht nur zwei verschiedene Sichtweisen geben kann, sondern dass das Ganze sehr facettenreich ist. Vieles greift ineinander und erfordert Kompromisse. „Würden wir den Rückhalt unseres Volkes verlieren, weil der Lebensstandard nicht kontinuierlich weitersteigt, wäre der Klimawandel unser geringstes Problem.“ [279] Es geht in diesem Werk darum die großen Probleme unserer Zeit aufzuzeigen. Heiko von Tschischwitz führt die verschiedenen Ideen und Vorstellungen weiter. Schnell stellt sich da die Frage wie weit man für den Klimaschutz und zum Erreichen der Ziele gehen würde. Die Protagonistin Tessa sieht sich mit dieser Frage auch konfrontiert. „Wir haben so unterschiedliche Richtungen eingeschlagen, dass es so aussieht, als könnten wir uns nicht einmal mehr gegenseitig helfen.“ [184 f.] Der Roman ist gut geschrieben. Mir gefällt, dass der Klimawandel von verschiedenen Blickwinkeln aus betrachtet wird. Wer sich für die Herausforderungen unserer Zeit interessiert, kommt an diesem Buch nicht vorbei. Für mich hätte es ein wenig spannender sein können.

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