Gilasbuecherstube
Bevor das neue Semester startet, möchte June für ein paar Tage allen Pflichten und Erwartungen entkommen und unternimmt mit ihren Freundinnen Cecilia, Leah und Cheyenne einen Girlstrip nach Las Vegas. In der Stadt, die niemals schläft, wollen sich alle eine Auszeit nehmen und die Nacht zum Tage machen. Und schon am ersten Abend soll sich dieser Wunsch erfüllen, denn ausgerechnet Samuel De La Cruz, der Sohn des Casinobesitzers, lädt June auf ein sehr spezielles Spiel ein. Obwohl June schnell merkt, dass etwas faul ist, macht sie das Angebot von Sam neugierig und sie willigt, ohne auch nur die Regeln des Spiels zu kennen, ein. Dieses tolle Cover und der interessante Klappentext haben mich sofort neugierig auf die Geschichte gemacht und ich habe mich sehr gefreut, als ich das Buch endlich lesen konnte. Wow! Saphira White hat mich mit ihrer Story total überrascht. Eigentlich ist das so gar nicht mein Genre, aber ich schaue gerne mal über den Tellerrand und lasse mich überraschen. Und was soll ich sagen?! Saphira White ist die Überraschung gelungen! Die Autorin hat einen wunderbar leichten und flüssigen Schreibstil und schaffte es, die Geschichte so ausdrucksstark in Worte zu kleiden, dass sie für Kopfkino sorgten. Man spürt förmlich, wie viel Herzblut sie in das Buch gesteckt hat. Saphira hat ein gutes Gefühl dafür, Emotionen zu transportieren und ich war sehr schnell von der Geschichte gefesselt. Allerdings habe ich die Freundinnen ehrlich gesagt, überhaupt nicht verstanden. Wie kann man seine Freundin einfach mit einem fremden Mann mitgehen lassen und sich auch hinterher keine großen Sorgen um ihren Verbleib machen? Bei aller Liebe, da reicht mir der Alkohol, der scheinbar etwas zu viel geflossen ist, nicht als Ausrede. Wenn ich mich so in ihre Situation versetze, wäre total beunruhigt und würde mir, selbst mit etlichen Cocktails im Blut, noch Gedanken machen. Aber das ist auch schon mein einziger Kritikpunkt an der Geschichte. Wir verfolgen den Plot abwechselnd aus den Perspektiven von June und Sam. Ich mag den Wechsel der Sichtweisen sehr gerne, denn so kann ich sehr gut mit den Protagonisten mitfühlen und bekomme von beiden Seiten Einblicke in die Handlung. Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet und haben viel Tiefe. Sam ist der düstere, unnahbare und sexy „Bad Boy“. Doch er hat es nicht leicht, denn als Erbe soll er irgendwann in die Fußstapfen seines Vaters treten. Er ist nicht nur geheimnisvoll, sondern zu Beginn auch sehr abweisend, introvertiert und verschlossen. Aber June weckt schnell Gefühle in ihm, die er vorher nie hatte. Sie ist eine starke Persönlichkeit und hat keine Angst, sich auf Sam und sein Spiel einzulassen. Ich glaube, ich hätte an ihrer Stelle schnell das Weite gesucht. ;-) Das Knistern zwischen den Beiden ist von Anfang an spürbar und es gibt einige heiße und leidenschaftliche Szenen. Besonders gefallen haben mir neben Sam und June auch die Nebencharaktere. Egal, ob es sich um den Chauffeur Jeffers, Chase oder Rebecca handelt, jede Figur hat seinen eigenen Charme und einen wichtigen Anteil an der Geschichte. Das Setting ist wunderschön bildhaft und sehr detailliert beschrieben und die Autorin hat Las Vegas förmlich vor meinen Augen zum Leben erweckt. Auch wenn noch einige Fragen offen geblieben sind, konnte Saphira White mich mit ihrem Reihenauftakt fesseln und begeistern. Es handelt sich hierbei um Band eins der Dark Vegas Reihe und ich hoffe, dass wir in der Fortsetzung mehr Hintergrundinformationen bekommen werden. Ich bin deshalb schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Reihe und vergebe für den tollen Auftakt 5 Sterne und eine Leseempfehlung.