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bluetenzeilen

Posted on 5.9.2022

"Irgendwann werden wir alle abwängen müssen, was wir mehr wollen: Wollen wir das zurück, was wir hatten, oder wollen wir das, was sein könnte? Bleiben oder alles riskieren, um vorwärtszugehen?" Inhalt: Misha und Ryen sind Brieffreunde. Sie haben sich über Jahre hinweg all ihre Geheimnisse, Sorgen und Wünsche anvertraut – und sie haben drei Regeln: kein Kontakt im echten Leben, keine sozialen Medien und keine Bilder. Denn das, was sie miteinander haben, ist perfekt. Warum es also ruinieren? Als Misha sich dennoch über die Abmachung hinwegsetzt und Ryen aufsucht, steht vor ihm nicht die nerdige Außenseiterin mit Brille und Gedichtbänden im Rucksack, für die er sie hielt, sondern eine fiese Cheerleaderin, die den anderen Schülern das Leben zur Hölle macht. Misha ist schockiert, enttäuscht, wütend, und er hasst Ryen sofort – leidenschaftlich! Meinung: Penelope Douglas hat mit diesem Buch eine emotionale, ergreifende und authentische Geschichte geschrieben. Voller Leidenschaft erweckt sie Charaktere zum Leben, die ich nie wieder vergessen werde. Weil Misha und Ryen Unendlichkeit bedeuten! Zuerst ein paar Worte zum Cover. Ich finde es großartig, dass das Original übernommen wurde, da ich als Leserin so direkt einen Bezug zur Geschichte hatte. Ich mag, dass die Schrift im Vordergrund steht und durch den auffälligen Hintergrund und die Farben ergänzt wird. Und besonders der Schreibstil von Penelope Douglas hat es mir angetan. Sie schreibt sehr ergreifend und teilweise poetisch. Aber auch die hitzigen Dialoge kommen keinesfalls zu kurz, sodass ich die Mischung wirklich großartig fand! Gleichzeitig klang der Titel super interessant und ich war sehr neugierig darauf zu erfahren, was es mit diesem auf sich hat. Und die spätere Auflösung ist absolut gelungen, denn plötzlich hat wirklich alles Sinn gemacht. Auch der kurze Untertitel könnte passender für dieses Buch gar nicht sein. Denn als Misha und Ryen das erste Mal im wirklichen Leben aufeinander treffen, was plötzlich alles so viel anders, als in ihren Briefen zuvor, die sie sich sieben Jahre lang gegenseitig geschrieben haben. Das Buch wird darüber hinaus aus beiden Perspektiven erzählt. Als Leserin fand ich es besonders interessant, da die Charaktere wirklich sehr unterschiedliche Leben führen und dieser Kontrast natürlich auch deutlich wurde. Zudem konnte ich so beide Protagonisten wirklich gut kennenlernen. Denn Misha und Ryen waren beide für mich sehr besondere Charaktere. Sie waren voller Leben und könnten diesem wirklich entsprungen sein. Ihre Probleme und Gefühle sowie Emotionen waren absolut greifbar und authentisch. Ich habe ihren Schmerz genauso geteilt wie die schönen Momente zwischen ihnen. Das hat Penelope Douglas wirklich unglaublich toll beschrieben! Auf den ersten Blick wirkte Misha undurchdringbar. Er war ein spannender Protagonist, den ich unbedingt näher kennenlernen wollte. Denn er hat so viele Seiten an sich, war einerseits der kühle, distanzierte Typ und andererseits romantisch und einfühlsam. Er liebt die Musik wirklich sehr, das war absolut schön zu lesen. Manchmal war er wirklich unglaublich kalt und ich fragte mich, was mit dem Jungen von damals passiert war. Bis ich verstand, was es war. Warum er zurückgekommen war und nicht einfach verschwinden konnte. Ich begriff, was er sagen wollte und fühlte so sehr mit ihm, wie kaum mit einem anderen Protagonisten vorher... Ryen hingegen wirkte authentisch, schüchtern und doch offen zugleich. Sie möchte sein, wie viele andere eben auch und strebt deshalb nach Idealen, die sie doch nicht ganz so leicht erreichen kann. Die Umsetzung ist absolut gelungen, weil Ryen sich meiner Meinung nach im Verlauf der Geschichte total entwickelt hat. Sie erkennt, dass sie nicht unbedingt wie alle anderen sein muss, um ihr Leben zu leben. Gleichzeitig macht sie Fehler, lernt aus diesem und steht wieder auf. Das zeigt im Grunde eigentlich, wie mutig und stark sie doch ist. Dabei war die Handlung absolut mitreißend. Es gab so viele Momente zwischen den beiden, die mir total im Kopf hängen geblieben sind. Fehler, über die sie nicht gesprochen haben. Briefe, die nie versendet wurden. Und so viel Liebe, dass sie zum Zerreißen gespannt war. Ich mochte die Briefe, die eine wesentliche Rolle in der Handlung eingenommen haben, total gerne. Aber auch die Tatsache, dass ihre erste Begegnung den Verlauf der Handlung bestimmt hat, wurde ideal umgesetzt. Bis zum letzten Augenblick habe ich den Atem angehalten, bis sich auch der letzte Handlungsstrang aufgelöst hat. Die Idee ist wirklich absolut gelungen und ich bin total überrascht worden, auch wenn ich es mir im Hinterkopf schon ein kleines bisschen gedacht habe. Trotzdem würde ich keinesfalls sagen, dass das Buch vorhersehbar ist. Denn mir hat diese Geschichte ein Stück weit mein Herz gebrochen und es im Anschluss ein kleines bisschen wieder zusammengesetzt. Weil die beiden Protagonisten keinesfalls perfekt sind, ihre Päckchen zu tragen haben und ihre Liebe doch so unglaublich stark ist, genauso wie authentisch und spürbar. Ich kann euch diesen Roman absolut nur ans Herz legen, weil die Geschichte von Misha und Ryen alles hat, was ein wundervolles, tiefgründiges und besonderes Buch ausmacht. Schon jetzt hoffe ich deshalb, dass noch weiterer Lesestoff von der Autorin auf deutsch erscheinen wird.

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