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Nikola Richter

Posted on 24.9.2018

Ein Trip ins Tropische, mit Mick Jagger als Chauffeur, einem blasierten Mario Adorf, aber auch einem Werner Herzog, der sich hier als poetisch-philosophischer Tagebucherzähler erweist. Da ist die Wahnsinnsidee, einen Film, Fitzcarraldo, darüber zu drehen, wie ein Schiff über einen Berg gezogen wird, aber da ist eben auch der Urwald, dieser Verschwender von Leben und Schöpfung, ein menschenfeindliches Klima, aber auch eine andere Zeit. Neben, in und vor der Zivilisation. Während der Film vor allem durch den Hauptdarsteller Klaus Kinski und seine Wutattacken bekannt ist, die dazu führten, dass verschiedene Indianerhäuptlinge Herzog anboten, Kinski für ihn umzubringen, ist das Tagebuch ein intimer Arbeitsbericht über das tägliche Scheitern, aber Nicht-Aufgeben in einer feindlichen Umgebung, einer kunstfeindlichen, aber auch einer lebensfeindlichen. Wie Herzog hier seinen Eigensinn und seinen Blick für das Schöne bewahrt, wie er mal verärgert, mal belustigt das Treiben in den tropischen Orten beschreibt, ist große Kunst.

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