Casaplanca
Schweigen ist nicht immer die Lösung "72 Stunden - Fürchte die Stille" von Ben Escher ist ein Thriller, der für mich sehr stark anfing und dann an Spannung verlor. Die erfolgreiche Fernsehmoderatorin Bea Winterleitner lässt ihren kleinen Sohn im Bällebad eines Einkauszentrums für einen Augenblick aus den Augen und er ist und bleibt verschwunden. Bea steht kurz davor, an der Situation zu zerbrechen. Ihre Beziehung zum Vater von Elias scheitert, im Job hat sie Aussetzer, ihr Leben geht kaputt. Da bekommt sie einen Hinweis auf eine Art Schweigeseminar in einem alten Schloss und beschließt sich selber damit wieder auf die Reihe zu kriegen. Bei diesem Seminar geschehen aber viele unerklärliche Dinge und die Verwirrung von Protagonistin sowie Leserin spitzen sich zu. Der Schreibstil ist durchaus spannend und man ist ständig am miträtseln über die Frage der Schuld oder Unschuld. Durch die vielen wechselnden Perspektiven kommt hier sehr viel Dynamik ins Geschehen, langweilig wird es hier nicht. Die Personen sind mir alle nicht sympathisch, irgendwie hat hier jeder irgendwelche verstörenden Eigenarten oder Geheimnisse. Das machte es für mich noch etwas unrealistischer. Vielleicht wurden hier auch einige Themen zu viel in eine Geschichte gesteckt. Die Story hat mich irgendwann etwas verloren, als es zu unübersichtlich wurde und auch das Finale konnte mich nicht vollständig überzeugen. Das Buch bot gute und spannende Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger.