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sursulapitschi

Posted on 3.9.2022

„Die Dame hinter dem Vorhang“ hat mir sehr gefallen. Deshalb musste ich unbedingt dieses Buch lesen. Leider bleibt es deutlich hinter den Erwartungen zurück. Wir sind 1925 in Paris und tauchen ein in die Künstlerszene, betrinken uns in schwülen Bars und lassen uns einen Bubikopf schneiden. Sie sind gute Bekannte von Gertrude Stein und treffen auch gelegentlich Peggy Guggenheim, Ann aus Deutschland und ihre neuen Freundinnen vom Buchladen Shakespeare and Company. Ann lernt die Boheme kennen und lernt, dass es auch ein anderes Leben gibt. Das ist die Geschichte, die Pariser Atmosphäre, viel plastisches Ambiente und gut recherchierte Kleinigkeiten bietet. Nur leider bleiben hier die Figuren komplett auf der Strecke. Auch wenn diese Frauen grundsätzlich originelle Individualistinnen sind, schafft es hier keine, sich vom Klischee zu befreien und wird lebendig. Die Dialoge sind geschliffen, klingen aber inszeniert. Das, zusammen mit der eher überschaubaren Handlung, macht das Leseerlebnis etwas zäh. Wer noch nie im Paris der 20er Jahre war, kann hier ein bisschen was mitnehmen. Mir hat hier so einiges gefehlt.

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