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nirak

Posted on 30.8.2022

Düstere Grundstimmung, aber gelungen James Avery ist auf der Suche nach seinem Sohn. Er soll seine Ländereien erben, die er von König Charles II. zurückerhalten hat. James ist davon überzeugt, dass Alinor ihm vor 21 Jahren einen Sohn geboren hat. Dass er die damals junge Frau im Stich gelassen hat, verdrängt er. Alinor Reekie musste sich der Wasserprobe als Hexe unterziehen und entkam nur knapp dem Tod. Jetzt hat sie sich mit ihrer Tochter Alys ein neues Leben am Südufer der Themse aufgebaut und will von James nicht wissen. Gleichzeitig mit dem Adligen trifft auch eine junge Witwe aus Venedig ein. Sie erzählt davon, dass sie die Frau von Rob sei, und dieser sei in der Lagune von Venedig ertrunken. Alinor fällt es schwer, der jungen Frau zu glauben. Wäre ihr Sohn Tod, müsste sie als Mutter es doch spüren? „An dunklen Wassern“ ist der zweite Band, indem die Autorin Philippa Gregory aus dem Leben des 17. Jahrhunderts erzählt. Dieser Teil beginnt 21 Jahre nach „Gezeitenland“ und schließt somit nicht unmittelbar an die Geschichte an. Ich denke, man kann die Bücher auch einzeln lesen. In diesem Teil sind kleine Rückblenden vorhanden, die davon erzählen, was vielen Jahren Jahren geschehen ist, aber trotzdem werden die Gefühle der Protagonisten verständlicher, hat man Band 1 gelesen. Die Autorin hat es geschickt verstanden, eine etwas traurige Grundstimmung entstehen zu lassen. Mich hat sie damit völlig in den Bann gezogen. Einmal begonnen konnte ich das Buch nur schwer zur Seite legen. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit dieser Witwe auf sich hatte und ob der geliebte Sohn von Alinor wirklich verstorben ist. Ein zweiter Erzählstrang schildert dann aus dem Leben von Ned, dem Bruder von Alinor. Dieser ist nach Amerika ausgewandert, um dort ein freies Leben führen zu können. Sein Leben in Hadley Neuengland gestaltet sich anders als für ihn erwartet. Die Geschichte dieser Siedler liest sich fast genauso spannend wie aus dem Leben von Alinor in England. Die Beschreibungen der Konflikte mit den Einwohnern und Einwanderern fand ich durchaus gelungen. Der Erzählstil in diesem Roman von Philippa Gregory hat für mich einen leicht düsteren Unterton, der mir aber gut gefällt. Auch dass sie immer wieder zwischen den Protagonisten wechselt, hat mir gefallen. Auf diese Weise ist man mal bei Ned in Amerika, um dann wieder in England, bei Alinor oder oft auch bei den Kindern von Alys zu sein. Durch diese Art erlebt man diese Familie von allen Seiten und ist bei allem dabei. Mich hat es auch nicht gestört, dass eigentlich die Kinder hier im Fokus stehen, mehr jedenfalls als Alinor oder ihre Beziehung zu James Avery. Wobei James in diesem Teil sowieso unscheinbar wirkt. Seine Rolle ist vielleicht ein bisschen steif geraten, dafür ist der Charakter der Witwe aus Venedig umso lebendiger. Diesen Kontrast fand ich dann wiederum gelungen. Fazit: Auch der zweite Band dieser Reihe aus dem England des 17. Jahrhunderts konnte mich wieder für sich einnehmen. Ich mag die etwas traurige Stimmung in der Geschichte und auch, dass die Autorin sich dafür entschieden hat, diese Handlung 21 Jahre später spielen zu lassen und somit die Kinder die Handlung beeinflussen können. Für mich war „An dunklen Wassern“ ein Lesegenuss, wenn auch von der etwas schweren Art.

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