Gabriele
Fünf Jahre lang hat der kanadische Journalist Matthieu Aikins an diesem Buch gearbeitet. Dafür hat er sich 2016 selbst als Flüchtling ausgegeben und sich zusammen mit seinem afghanischen Freund Omar, den er 2008 bei seiner Arbeit kennenlernte, auf die Reise begeben. Trotz der vielen interessanten Tatsachen und so mancher aufwühlenden Erlebnisse hat mich das Buch nicht wirklich erreicht. Das lag zum größten Teil am anfangs sehr chaotischen Aufbau. Häufige Zeitsprünge erschwerten mir das Lesen ebenso wie die vielen zusammengequetschten Zusatzinformationen. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn die Flucht an sich unabhängig von den vielen recherchierten Hintergrundberichten erzählt worden wäre. So, wie es im Mittelteil auch gelungen ist. All die Zusatzinformationen hätten sich in seperaten Kapiteln besser ausgenommen. Schön wäre es gewesen, die Route auf einer ins Buch eingebauten Karte zu verfolgen. So hieß es immer wieder zusätzlich recherchieren, was mich aus der Lektüre warf, so dass ich immer wieder aufs Neue hineinfinden musste. Insgesamt finde ich es wichtig, sich mit der Mühsal von Flüchtenden auseinander zu setzen. Doch für mich war dies bisher mit Fluchtgeschichten, die in Romane verpackt waren, einfacher, da emotionaler und nicht so trocken wie in diesem Bericht.