Buchdoktor
Was zuvor geschah Valentina, Lotti, Gretchen und Willow vertreten die vier Elemente konnten bisher ihre Hexentalente entwickeln, nachdem Willows geerbter Wald und das Zauberbuch Grimmoor sie samt ihren persönlichen Krafttieren zusammenführten. Inhalt Kurz nach Lottis 9. Geburtstag wird den Junghexen nicht nur das enge Band bewusst, das schon ihre Großmütter verband, sondern dass Lotti jünger und sensibler ist als die drei anderen. Willow und Valentina dagegen kommen zu Beginn des Schuljahrs in die 5. Klasse eines Gymnasiums, zusammen mit Gretchens Bruder und Noah, aus der Bande der Waldschrate. Von einem Neuanfang oder dem Verschweigen ihrer Hexentalente kann erst einmal keine Rede sein. Die neue Lehrerin, herzlich, humorvoll und übergewichtig, hat ihre Klasse offenbar im Griff. Erdhexe Lotti wirkt bedrückt und hat Kontakt zu einer Vielzahl von winzigen kichernden und raunenden Waldlebewesen, die ihre Mithexen nicht wahrnehmen können. Als die Mädels Grimmoors Hilfe suchen, um Kontakt zu den Naturgeistern aufzunehmen, erkennen sie, dass das höchst sensible Zauberbuch verletzt wäre, falls „es“ von den Mädchen übergangen würde. Das Buch gibt wertvolle Ratschläge: Lotti soll lernen, ihr Talent anzunehmen und die drei anderen sollen respektieren, dass die zarten Naturgeister offenbar nur Lotti vertrauen. Von den Waldgeistern erfahren die Hexen, dass der Wald krank ist. Willow wird damit klar, wie eng verbunden sie mit dem Wald ist; denn auch sie fühlt sich krank. Für die Projektwoche ihrer Klasse im Wald zaubern die Kinder kurzerhand aus aufgehängten Hängematten und mit Reinigungszauber aufgewertetem Sperrmüll ein märchenhaftes „Waldhotel“, in dem die Kinder übernachten werden. Die Klasse erlebt anschaulich, dass der Wald und seine Bewohner in Not sind und Hilfe benötigen. Der Treffpunkt der Hexen im Wald wird von nun an zwar nicht mehr geheim zu halten sein; sie erlangen jedoch Unterstützung der Klasse bei der Waldrettung. Willow nimmt dabei eine sehr erwachsen argumentierende Vermittler-Rolle ein. Fazit Im dritten Band wachsen die vier Hexen gemeinsam in ihre magischen Fähigkeiten, stärken ihre Beziehung zu den drei Waldschraten und können das Verständnis ihrer Klassenkameraden für das Ökosystem Wald wecken. Die hier gezeigte Verniedlichung der Krise unserer Wälder finde ich weder für Willow und ihre 5. Klasse passend, noch für die Zielgruppe des Buchs ab 9 Jahre, denen die Funktion eines Ökosystems problemlos vermittelbar ist. Gestört hat mich auch, dass in einer komplexen Geschichte mit elfjährigem "Personal" die Sprache weder für die handelnden Figuren noch für die Zielgruppe angemessen wirkt. Eine Schildkröte "geht" nicht ... und Neunjährigen dürfen präziser gewählte Verben zugemutet werden als haben, gehen, kommen …