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trinschen

Posted on 29.8.2022

„Der Freund“ entpuppte sich inhaltlich für mich als ein ganz anderes Buch, als die Inhaltsangabe vermuten ließ. Da war zum einen die nicht direkt chronologisch erzählte Handlung, zum anderen der auffällig andere Schreibstil. Das Buch setzt sich aus vielen Fragmenten zusammen: Erinnerungen der Ich-Erzählerin an den verstorbenen Freund, gute wie schlechte, Gespräche, Diskussionen, Erlebnisse. Dann gibt es Beschreibungen von Treffen mit den (ehemaligen) Ehefrauen des Toten, Beschreibungen ihrer Arbeit als Schriftstellerin und als Dozentin für Schreiben. Aber nebenbei gibt es auch Absätze, die sich als Plädoyer für Schreiben als Therapie lesen lassen, die zeigen, was (kreatives) Schreiben alles bewirken kann. Es gibt Anspielungen auf andere literarische Werke und Autoren und man lernt so einiges über große Hunde, über die Beziehung zwischen Mensch und Hund, über das Trauern und Wege zur Trauerbewältigung. Das Buch war anspruchsvoller und viel philosophischer als gedacht. Irgendwie hat es mir gefallen, auch wenn ich zwischendurch auch ganz ordentlich beim Lesen gekämpft habe. Es war ein Buch am Rande meiner Lesekomfortzone, mit einigen Grenzüberschreitungen.

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