R. S.
Nordic-Langeweile statt Nordic-Noir 2.5/5 „Sturmrot“ von Tove Alsterdal ist ein Schwedenkrimi, der aus Sicht verschiedener Charaktere erzählt wird und ist der erste Band einer neuen Reihe um die Polizistin Eira Sjödin. Die Handlung beginnt damit, dass Olof Hagström auf seiner Fahrt entlang der Nordküste Schwedens einen Impuls folgt und seinen Vater und seinem Heimatort nach langer Abwesenheit einen Besuch abstattet, wo er vor 20 Jahren ein Verbrechen begangen haben soll. Der damals 14-jährige Olof hat gestanden, dass er ein Mädchen namens Lina Stavred vergewaltigt und ermordet hat, woraufhin er in ein Jugendheim untergebracht wurde. Als er jedoch in seinem Elternhaus ankommt, findet er seinen Vater tot in der Badewanne auf. Wer hat ihn ermordet und warum? Gibt es einen Zusammenhang zu dem Fall vor 20 Jahren? Die Polizistin Eira Sjödin macht sich auf die Suche nach dem Mörder und dem Motiv. Ihre Nachforschungen führt sie zurück in die Vergangenheit zum Fall Lina und sie muss feststellen, dass es auch familiäre Verbindungen zu dem Fall gibt. Die Prämisse von „Sturmrot“ war vielversprechend, aber leider war es nicht so fesselnd, wie ich mir erhofft habe. Der Klappentext macht Lust auf einen atmosphärischen, spannenden und mysteriösen Krimi, doch außer der stimmungsvollen Atmosphäre wurde der Kriminalroman meinen Vorstellungen nicht gerecht. Die Handlung war zwar gut erdacht und anfangs kam durchaus Spannung auf, aber ab etwa der Hälfte des Buches hat die Handlung stark mäandert und verlor sich in Nebensächlichkeiten, sodass das Mysterium hinter dem Kriminalfall für mich seinen Reiz verlor. Auch litt der Spannungsbogen darunter, dass man ziemlich schnell erahnen kann, was sich vor 20 Jahren wirklich ereignet hat. Darüber hinaus blieben auch die Charaktere, Haupt- wie Nebencharaktere, ziemlich blass und eindimensional, der Charakterzeichnung fehlte es eindeutig an Tiefe. Besonders mit der Protagonistin Eira Sjödin wurde ich nicht richtig warm und ich empfand sie als Ermittlerin unprofessionell. Alles in allem für mich ein Schweden-Krimi, der dessen Vorschusslorbeeren nicht gerecht wurde und statt für Spannung eher für Langeweile sorgte.