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mabuerele

Posted on 29.8.2022

„...Da merkte der Fuchs, dass der Junge weinte. Um ganz sicher zu sein, drehte er sich um und sah ihm ins Gesicht. Doch, wirklich, er weinte, aber ohne jedes Geräusch...“ Pax, der Fuchs, weiß nicht, dass ihn Peter, der Junge, in wenigen Minuten verlassen wird. Er wird plötzlich allein am Waldrand stehen und dem Jungen nachsehen. Die Autorin hat einen bewegenden Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich tief berührt. Scheinbar geht es um die Freundschaft zwischen Tier und Mensch. Doch der Roman ist viel mehr.Er ist ein Antikriegsroman von der besten Sorte. Der Schriftstil lässt sich flüssig lesen. Die Geschichte wird abwechselnd von Pax und Peter erzählt. Peters Vater hat sich freiwillig in den Krieg gemeldet. Da ihr Wohnort betroffen sein könnte, bringt er Peter zum Großvater. Zuvor lässt der seinen Fuchs in einem Wald frei. Doch schon am ersten Abend weiß Peter, dass er einen Fehler gemacht hat. Er hat Pax in Stich gelassen. Hat der überhaupt eine Chance, in der Wildnis zu überleben? Peter hinterlässt dem Großvater eine Nachricht und geht. Pax trifft Gray, einen alten Fuchs und macht sich mit ihm auf den Weg, um Peter zu finden. Gray sagt ihm: „...Die Straße ist seit gestern blockiert. Von den Kriegskranken...“ Ich finde die Bezeichnung, die die Tiere für die Soldaten wählen, sehr treffend. Peter findet auf seinem Weg nach einer Verletzung Hilfe bei Vola. Sie war im Krieg und hat ihre Lehren daraus gezogen. „...Auf jeden Fall bin ich dafür, den Menschen die Wahrheit über den Krieg zu sagen. Was er jeden von uns kostet. Die Menschen müssen wissen, wie hoch die wahren Kosten eines Krieges sind...“ Als Peter wieder unterwegs ist, bekommen diese Sätze für ihn ein Gesicht. Er sieht verlassen Haustiere und er fragt sich, wie viele Kinder aus ihrer gewohnten Umgebung weggehen mussten. Die Gespräche zwischen Vola und Peter gehen in die Tiefe. Vola macht Peter klar, dass der Mensch im Krieg zum Befehlsempfänger wird. Außerdem glaubt jeder, auf der richtigen Seite zu kämpfen. „...Sie wollen keine Individuen dort, keine Persönlichkeiten. Sie wollen nur austauschbare Teile, die sich in die Maschinerie einfügen lassen...“ Währenddessen lernt Pax mit Hilfe von Gray und einer Füchsin, wie man im Wald überlebt. Doch der Krieg kommt immer näher. Sie sind in Gefahr. Sehr anschaulich und realistisch wird das Leben der Füchse geschildert. Das Ende der Geschichte ist bittersüß. Pax hat gelernt, was Freiheit ist. Er hat eine neue Familie. Wird Peter sie ihm lassen? Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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