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Das ausdrucksstarke und schön gestaltete Cover lies bereits darauf schließen, dass ich in diesem Buch in eine mir bislang unbekannte Welt eintauchen werde. Der Roman spielt in Brasilien in der Zeit nachdem die Sklaverei abgeschafft wurde und zeigt deutlich auf, dass die „gewonnenen Freiheit“ in der Realität nicht viel verändert hat. Die Familien arbeiten ohne Verdienst auf Fazenda´s (brasilianische Farmen) und schwierigsten Bedingungen. Es ist ihnen dabei erlaubt einen kleinen Teil der Ernte zu behalten um die Familie zu ernähren. Die Geschichte handelt von zwei Frauen, die nach einem tragischen Unfall in ihrer Kindheit eine starke Verbindung zueinander aufbauen, jedoch zwei komplett konträre Lebenswege einschlagen. Der Autor hat einen Roman geschaffen, der sich flüssig lies und mich ab der ersten Seite durch seinen spannenden Schreibstil mitgerissen hat. Sehr gut gefällt mir, dass das Buch in 3 Abschnitte eingeteilt ist und in der Ich -Perspektive der beiden Frauen geschrieben ist. So konnte die Handlung aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden. Itamar Viera hat in seiner Doktorarbeit die Gemeinschaften der Nachkommen der ehemaligen Sklaven erforscht. Dies wird beim Lesen sehr stark spürbar, denn es ist ihm gelungen die damaligen Probleme sowie die Verbindung der Menschen mit der Natur sehr authentisch und detailliert zu schildern. „Die Stimme meiner Schwester“ ist ein beeindruckendes Buch, das mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.