marieause
Vorab: ich bin sicherlich nicht die best-geeignete Person für diese Buchrezension. Weder bin ich Jane Austen Fan, noch habe ich Bridgerton gesehen oder gelesen. Auf beides wird sich bei den meisten Rezensionen zu diesem Buch aber bezogen. Jane Austen kenne ich aber zumindest und den Vergleich finde ich ganz gut gewählt. Zumindest das Gehabe, der unglaubliche Wert auf Etikette, auf das Ansehen in der Gesellschaft und die Rolle der Frau, ja, Volltreffer. Aus heutiger Sicht schon etwas anstrengend zu lesen, weil das so viel Raum einnimmt und ich habe auch ziemlich gebraucht, bis ich in einen Lesefluss kam. Ich fand es dann aber doch überraschend amüsant. Kitty Talbot ist eine toughe Hauptdarstellerin, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Wild entschlossen, ihre Familie zu retten, auch wenn das für sie eine Heirat mit einem Ekel bedeutet. Aber hauptsache reich! Wie sie das gnadenlos durchzieht, dafür zolle ich ihr Respekt. Sie ist blitzgescheit, durchtrieben, zielgerichtet - ich mochte sie. Auch ihre Tante in London entspricht nicht den geltenden Moralvorstellungen und hat ein kleines Geheimnis, auch eine schöne Figur, genau wie Kittys melodramatische, intellektuelle Schwester (die mich schon beim Lesen zur Weißglut gebracht hat). Die meisten Männer in ihrem Umfeld kommen hingegen nicht gut weg, du liebe Zeit, gut, dass die Epoche vorbei ist! Mein Fazit: muss man mögen, ist aber durch die Person Kitty für mich witzig und unterhaltsam gewesen. Die Art von Roman werde ich jetzt sicherlich nicht ständig lesen, es war aber ein interessanter Ausflug in ein anderes Genre.