Christin
Es handelt sich um den dritten Teil von "Zwischen Mord und Ostsee", Küstenkrimis rund um das Ermittlerduo Ina Drews und Jörn Appel. Die vorherigen Fälle habe ich nicht gelesen, aber ich hatte keine Probleme mich in diesem Buch zurecht zu finden. Werden vorherige Erlebnisse angesprochen, dann erklärt der Autor diese kurz. Der Schreibstil von Thomas Herzberg ist klar und schnörkellos. Jedoch sind die einzelnen Orte auf der Insel Helgoland gut beschrieben, ohne dass man sich dabei im Detail verliert. Die Szenen sind eher kurz, werden besonders zu Beginn häufiger gewechselt und bringen somit Dynamik in die Handlung. Jedoch fiel der Spannungsbogen bald darauf ab und da der Fall für mich keinen wirklichen Höhepunkt hatte, kam die Spannung auch nicht direkt wieder. Insgesamt werden die Szenen nicht besonders brutal oder ausführlich detailliert beschrieben. Positiv ist jedoch zu erwähnen, dass der Fall soweit realistisch war und nicht komplett überzogen und weit hergeholt wirkte. Am Ende werden alle lösen Fäden verknüpft, aber bis dahin ist es teilweise etwas zäh. Die Ermittler waren an sich sympathisch, aber ihre Arbeit hat mir an manchen Stellen eher weniger zugesagt. Besonders die Alleingänge kamen mir oft etwas unwillkürlich vor. Ihre uneingeschränkte Loyalität füreinander hat mir jedoch gut gefallen. Ina und Jörn stehen füreinander ein, auch wenn es unangenehm wird und beschließen Entscheidungen größtenteils gemeinsam. Die restlichen Charaktere waren gut kreiert und in Szene gesetzt. Mein heimlicher Star der Geschichte war jedoch der durchaus liebenswerte, wenn auch etwas schräge Gonzo. Gerne mehr von Charakteren wie ihm! Eher ein Cosy Crime, bei welchem es mir manchmal an Spannung gefehlt hat. 3,75/5 ⭐