auserlesenes
Vogelwartin Grete Hansen ist gerne draußen in der Natur. Ihr ganzes Leben hat die 49-Jährige im kleinen Dorf hinter dem Deich verbracht. Hier zog sie ihre Tochter Anne groß und half ihrer Mutter Wilhelmine mit Haus und Hof. Als Wilhelmine stürzt und ihr Zustand kritisch ist, reist Gretes jüngere Schwester Freya an und Gretes Pläne geraten ins Wanken. Auch Anne findet zurück ins Dorf. Mehrere Geheimnisse stehen allerdings zwischen den Frauen… „Die Rückkehr der Kraniche“ ist ein Roman von Romy Fölck. Meine Meinung: Der Roman besteht aus 31 angenehm kurzen Kapiteln. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Grete, Freya, Anne und Wilhelmine. Die Handlung ist nahe der Elbe verortet. Die Zeitangaben sind eher vage, aber die Chronologie wird eingehalten. Der Schreibstil ist atmosphärisch, sehr anschaulich und eindringlich. Schon nach wenigen Seiten haben mich die tollen Naturbeschreibungen für die Geschichte gewinnen können. Die vier Protagonistinnen sind interessant und lebensnah gestaltet. Ihre Gedanken und Gefühle lassen sich gut nachvollziehen. Inhaltlich ist der Roman nicht besonders kreativ. Familiengeschichten mit Geheimnissen gibt es zuhauf. Dennoch hat mich die Umsetzung überzeugt. Die Handlung driftet nicht in Banalitäten ab und verharrt nicht an der Oberfläche. Thematisch ist der Roman zudem durchaus facettenreich. Auf wenig mehr als 300 Seiten ist die Geschichte nicht immer turbulent, aber trotzdem nicht langatmig. Das stimmungsvolle Cover ist nicht nur hübsch, sondern passt meiner Ansicht nach recht gut. Auch der Titel gefällt mir. Mein Fazit: Mit „Die Rückkehr der Kraniche“ hat Romy Fölck meine Erwartungen voll erfüllt. Ein lesenswerter Roman für schöne Lesestunden.