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Furbaby_Mom

Posted on 25.8.2022

Dieser herrliche Regencyroman hat mich (positiv) überrascht. Ich liebe ja generell Werke, die in dieser Epoche spielen, und lese sehr gerne Geschichten, in denen es zunächst einige Irrungen und Wirrungen gibt, ehe die Liebenden (und ich) sich über ihr Happy End freuen dürfen. Folglich kam ich an der Story um die erfrischend bodenständige, lebensfrohe Marianne und den charismatischen Sir Philip nicht vorbei. Ich war begeistert vom schwungvoll-charmanten, bildreichen Schreibstil der Autorin, mit dem sie uns in das Jahr 1816 entführt. Sowohl die der damaligen Zeit entsprechende Wortwahl in den Dialogen als auch die atmosphärischen Beschreibungen des herrschaftlichen Anwesens waren rundum überzeugend und ließen direkt Bilder in meinem Kopf entstehen. Die Grundidee zur Handlung fand ich ungemein kreativ! Stellt euch das nur mal vor: Ihr trefft eine attraktive Person (A), erkennt allerdings im Anschluss, dass deren Charakter (und Verhalten) eher abstoßend ist. Quasi außen hui, innen pfui. Nein, danke, das ist nichts für euch. Nun lauft ihr jedoch Gefahr, genau ebendieser Person erneut zu begegnen - schlimmer noch, eure Mutter will euch offensichtlich mit ihr/ihm verkuppeln, lädt sie/ihn zu euch nach Hause ein. Der Horror! Also nichts wie weg, oder? Auf eurer Flucht begegnet ihr dann unverhofft einer absolut faszinierenden Person (B) … nur um festzustellen, dass sie die Zwillingsschwester/der Zwillingsbruder von Person (A) und ebenfalls gerade auf dem Weg zu eurem Familienanwesen ist. Setzt ihr eure Flucht trotzdem fort oder kehrt ihr um?! Mariannes naives Denken blitzt hin und wieder durch, was mir - angesichts ihrer gerade mal 17 Jahre - durchaus authentisch erschien. Ihre Schwester Cecily (bildhübsch, aber oberflächlich und durchtrieben) ist das komplette Gegenteil von ihr; kein Wunder, dass Sir Philip zunächst der Angstschweiß ausbricht, als er annimmt, er müsse nun mit 2 Damen dieser Sorte fertigwerden. Den neckenden Schlagabtausch zwischen ihm und Marianne habe ich sehr genossen. Für das Cover ziehe ich einen halben Stern ab. Trotz pinkfarbener Blüten wirkt es insgesamt kalt und vermittelt einen distanzierten Eindruck. Zudem wirkt die sittsam-ruhig zur Seite blickende Dame eher traurig und deprimiert, hat also rein gar nichts mit der fröhlichen, gerne herumwirbelnden Marianne gemeinsam. Wenn schon Fotos von Menschen auf einem Cover abgebildet werden, sollten sie zum Hauptcharakter oder zumindest zur Gesamtstimmung des Werkes passen - wir sprechen hier schließlich von einer beschwingten Regency Romance, nicht von einer tragischen, nachdenklich machenden Geschichte. Um auf meine anfänglich erwähnte Überraschung zurückzukommen: Diese war der unerwarteten Ergänzung am Ende der Handlung geschuldet - der Perspektive von Sir Philip. Hatte ich das Buch aus Sicht von Marianne schon sehr gemocht, war ich nun, als ich SEINE Gedanken während gewisser Szenen erfuhr, rundum glücklich. Fazit: 4.5 Sterne Ein schönes Leseerlebnis! Sehr empfehlenswert für alle Fans von Regencyromanen!

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